Politik

Angestrebter EU-Beitritt: Wadephul fordert neue Gespräche und Annäherung an Türkei

  • AFP - 28. November 2025, 12:40 Uhr
Bild vergrößern: Angestrebter EU-Beitritt: Wadephul fordert neue Gespräche und Annäherung an Türkei
Wadephul (r.) und Fidan in Berlin
Bild: AFP

Bundesaußenminister Wadephul hat sich vor dem Hintergrund des angestrebten EU-Beitritts der Türkei für eine Annäherung der Europäischen Union an Ankara ausgesprochen. 'Die Türkei hat sich in vielen Bereichen zu einem zentralen Partner entwickelt', sagte Wadephul nach einem Treffen mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan in Berlin.

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) hat sich vor dem Hintergrund des angestrebten EU-Beitritts der Türkei für eine Annäherung der Europäischen Union an Ankara ausgesprochen. "Die Türkei hat sich in vielen Bereichen zu einem zentralen Partner entwickelt", sagte Wadephul am Freitag nach einem Treffen mit seinem türkischen Kollegen Hakan Fidan in Berlin. "Deshalb ist es klar in unserem Interesse, die Zusammenarbeit zwischen der Europäischen Union und der Türkei zu stärken."

Die EU müsse "auf die Türkei zugehen und den Gesprächskanal stärken", sagte Wadephul. "Es ist jetzt an der Zeit, ein neues Kapitel aufzuschlagen." Zugleich betonte er, dass die Türkei die Kopenhagener Kriterien erfüllen müsse, um in die EU aufgenommen zu werden. "Demokratie, Menschenrechte und Rechtsstaatlichkeit sind grundlegende Werte für unsere Europäische Union und sie sind nicht verhandelbar", sagte der Bundesaußenminister. Die Türkei müsse nun zeigen, "dass sie diesen Weg vorangehen will". In diesem Fall werde Ankara in Deutschland "einen verlässlichen und freundschaftlichen Partner haben".

Die Türkei hatte 1999 den Beitritt zur Europäischen Union beantragt. Die 2005 aufgenommenen Beitrittsverhandlungen liegen jedoch seit Jahren auf Eis.

"Die Europäische Union bleibt das strategische Ziel der Türkei", betonte Fidan bei der gemeinsamen Pressekonferenz mit Wadephul. Ankara sei bereit, "alle Voraussetzungen" zu erfüllen. "Wenn man irgendwo beitreten möchte, muss man natürlich die Spielregeln einhalten", sagte Fidan. Das Hauptproblem sei, dass es "eine Stagnation" in den Verhandlungen gebe. Er rief dazu auf, dass die Verhandlungskapitel eröffnet und die Beziehungen zur Türkei "wieder normalisiert" werden.

"Wenn die Türkei sagt, dass die Europäische Union ihr strategisches Ziel ist (...), dann müssen wir diese Worte ernst nehmen und als Europäische Union auf die Türkei zugehen", sagte Wadephul. "Deutschland versteht sich hier in einer aktiven Rolle, damit wir hier relativ bald auch zu neuen Ergebnissen kommen können".

Wadephul zeigte sich auch offen für die von Ankara angestrebte Teilnahme an dem 150 Milliarden Euro schweren EU-Rüstungsprogramm Safe. Er plädiere dafür, dass das Programm geöffnet werden müsse für wichtige Nato-Partner wie die Türkei und Großbritannien. "Darüber sind wir in konstruktiven Gesprächen."

Weitere Meldungen

Merz dringt weiter auf Verwendung russischer Vermögen für die Ukraine

Im Bemühen um eine stärkere Unterstützung der Ukraine angesichts des russischen Angriffskriegs dringt Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) weiter auf die Verwendung der in Europa

Mehr
Grüne wollen in Rentenkommission der Koalition mitarbeiten - Linke übt Kritik

Die Grünen haben ihre Mitarbeit an der von Union und SPD anvisierten großen Reform des Rentensystems angeboten. Die mit der Vorbereitung beauftragte Kommission solle "einen von

Mehr
Stetter-Karp bleibt Präsidentin des Zentralkomitees der Katholiken

Irme Stetter-Karp bleibt Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken (ZdK). Auf der Vollversammlung der katholischen Laienorganisation in Berlin stimmten am Freitag

Mehr

Top Meldungen

Länderdaten deuten auf gleichbleibende Inflation

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Daten der statistischen Landesämter deuten auf eine insgesamt nahezu unveränderte Teuerungsrate, allerdings mit minimal steigender Tendenz.

Mehr
Arbeitslosigkeit im November leicht gesunken

Die im Herbst übliche Belebung hat auch im November für eine sinkende Arbeitslosenzahl gesorgt: Sie ging im Vormonatsvergleich leicht um 26.000 auf 2,885 Millionen zurück, wie

Mehr
Arbeitslosenzahl steigt im November im Vorjahresvergleich

Nürnberg (dts Nachrichtenagentur) - Die Arbeitslosenzahl in Deutschland hat im November im Vorjahresvergleich erneut zugelegt. Wie die Bundesagentur für Arbeit am Freitag in

Mehr