Politik

Trotz Streits um Sparpaket: Barmer-Krankenkasse plant mit stabilem Zusatzbeitrag

  • AFP - 26. November 2025, 14:57 Uhr
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Stethoskop und Tabletten
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Die Barmer-Krankenkasse plant unabhängig vom Ausgang des Streits zwischen Bund und Ländern um das Sparpaket für die Krankenkassen, den Beitragssatz im kommenden Jahr stabil zu halten. Dieser soll demnach bei 3,29 Prozent bleiben.

Die Barmer-Krankenkasse plant unabhängig vom Ausgang des Streits zwischen Bund und Ländern um das Sparpaket für die Krankenkassen, den Beitragssatz im kommenden Jahr stabil zu halten. "Unsere Finanzlage lässt es zu, den Zusatzbeitrag auch 2026 bei 3,29 Prozent zu belassen", sagte Kassen-Chef Christoph Straub nach Angaben vom Mittwoch dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND). "Mit diesem Satz sind wir weiterhin gut aufgestellt."

Final werde der Verwaltungsrat die Entscheidung im Dezember fällen. Straub erklärte, die Barmer habe ihre gesetzlich vorgeschriebene Mindestrücklage schon im ersten Quartal 2025 komplett auffüllen können. Das habe mit einer vorsichtigen Kalkulation der Beiträge in den beiden vergangenen Jahren zu tun. "Diese vorsichtige Beitragspolitik hilft uns heute sehr", betonte er. 

Straub geht davon aus, dass andere Krankenkassen den Beitrag Anfang 2026 anheben müssen, um ihre Rücklagen aufzufüllen. "In jeder Kassenart wird es zu Beitragssatzsteigerungen kommen." Jeder in der Branche wisse, dass der vom Bundesgesundheitsministerium festgelegte durchschnittliche Zusatzbeitrag von 2,9 Prozent nicht ausreichen werde. "Wir gehen von 3,1 Prozent oder sogar noch mehr aus", prognostizierte der Chef der zweitgrößten deutschen Krankenkasse.

Der Bundesrat hatte am Freitag ein von Kabinett und Bundestag beschlossenes Sparpaket von Gesundheitsministerin Nina Warken (CDU) für die gesetzlichen Krankenkassen gestoppt. Die Länderkammer schickte das Pflegekompetenzgesetz, an welches das Sparpaket geknüpft war, in den Vermittlungsausschuss. Das Paket sollte die Ausgaben der gesetzlichen Kassen 2026 um 1,8 Milliarden Euro senken.

Straub nannte das Vorgehen der Länder einen "unverantwortlichen und in dieser Form beispiellosen politischen Vorgang". Die Ablehnung des Sparpakets bringe die Krankenkassen in eine schwierige Lage, da sie in diesen Tagen ihre Haushalte für 2026 bei den Aufsichtsbehörden einreichen müssten. "Kommt kein Kompromiss zustande, droht eine Welle massiver Erhöhungen der Kassenbeiträge, die ihren Beginn Anfang 2026 nehmen wird", warnte der Barmer-Chef.

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