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Sprachzertifikate trotz fehlender Kenntnisse - Razzia in Baden-Württemberg und Hessen

  • AFP - 25. November 2025, 15:34 Uhr
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Beamte der Bundespolizei
Bild: AFP

Sprachzertifikate sollen gegen Geld manipuliert worden sein: In Baden-Württemberg und Hessen sind 210 Einsatzkräfte der Bundespolizei zu einer Razzia bei Sprachschulen ausgerückt.

Sprachzertifikate sollen gegen Geld manipuliert worden sein: In Baden-Württemberg und Hessen sind 210 Einsatzkräfte der Bundespolizei am Dienstag zu einer Razzia bei Sprachschulen ausgerückt. Sie durchsuchten außerdem Wohnungen und weitere Geschäftsräume im Raum Stuttgart, Heilbronn und Frankfurt am Main, wie die Polizei zusammen mit den Staatsanwaltschaften Stuttgart und Heilbronn mitteilte. Es gibt demnach 15 Hauptbeschuldigte.

Sie werden verdächtigt, Sprachzertifikate an Zugewanderte verkauft zu haben, welche für ein echtes Zertifikat nicht gut genug Deutsch sprechen. Für verschiedene Aufenthaltstitel und für eine Einbürgerung müssen Ausländer Sprachkenntnisse nachweisen, die entsprechenden Zertifikate können sie in Sprachschulen erwerben. Diese Nachweispflicht "bot offenbar Raum für ein gewerbsmäßiges Geschäftsmodell", wie die Ermittler erklärten.

Sie gehen von weit mehr als 100 Fällen aus. Die Beschuldigten sollen bis zu 3000 Euro pro Zertifikat verlangt haben. Verschiedene Vermittler mit unterschiedlicher Muttersprache, vor allem aus den Balkanstaaten, sollen Kooperationen mit Sprachschulen eingegangen sein. Diese sollen Nachweise trotz fehlender Sprachkenntnisse ausgestellt haben.

Beispielsweise hätten Prüflinge ihre Examen an den Schulen abgelegt, wie die Ermittler ausführten. Die schriftlichen Prüfungen seien dann nachträglich korrigiert und an ein Prüfungsunternehmen weitergeleitet worden, welches die Zertifikate erteilten.

Bei der Razzia am Dienstag wurden Geld und andere Vermögenswerte in Höhe von 224.000 Euro beschlagnahmt, außerdem 28 Mobiltelefone, 44 Datenträger, Prüfungsunterlagen und mehr als 100 Aktenordner. Die Beweismittel sollen nun ausgewertet werden. Die Ermittler vermuten ein "einträgliches Geschäftsmodell" hinter den mutmaßlichen Manipulationen. Vermögenswerte in Höhe von 169.100 Euro sollten den Profiteuren entzogen werden.

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