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Hisbollah-Militärchef im Libanon bei gezieltem israelischen Angriff getötet

  • AFP - 23. November 2025, 22:05 Uhr
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Zerstörtes Haus in einem Vorort von Beirut
Bild: AFP

Die israelische Armee hat nach eigenen Angaben den Militärchef der Hisbollah in Beirut getötet. Der 'Terrorist Haytham Ali Tabatabai' sei bei einem 'präzisen Luftangriff' auf ein Gebäude im Süden der libanesischen Hauptstadt 'eliminiert' worden.

Die israelische Armee hat bei einem Angriff im Libanon den Militärchef der Hisbollah getötet. Der "Terrorist Haytham Ali Tabatabai" sei am Sonntag bei einem "präzisen Luftangriff" auf ein Gebäude im Süden der libanesischen Hauptstadt "eliminiert" worden, erklärte die Armee. Die Hisbollah bestätigte den Tod Tabatabais. Nach Angaben des libanesischen Gesundheitsministeriums wurden bei dem Angriff insgesamt fünf Menschen getötet und 28 weitere verletzt.

Der Angriff habe dem Militärchef der pro-iranischen Schiitenmiliz gegolten, der für den Wiederaufbau und die Wiederbewaffnung der Organisation verantwortlich gewesen sei, teilte das Büro von Israels Regierungschef Benjamin Netanjahu mit. Die USA hatten bereits 2016 Sanktionen gegen ihn verhängt und ein Kopfgeld von fünf Millionen Dollar ausgesetzt.

Die Hisbollah erklärte, neben Tabatabai seien drei weitere Kämpfer der Miliz bei dem Luftangriff getötet worden. Der Militärchef ist der ranghöchste Hisbollah-Vertreter, der seit Beginn der Waffenruhe vor einem Jahr einem israelischen Angriff zum Opfer fiel.

Journalisten der Nachrichtenagentur AFP berichteten aus Beirut, dass durch den Angriff ein Loch in ein neunstöckiges Wohnhaus gerissen wurde, aus dem Rauch kam. Die dritte und vierte Etage wurde zerstört, auf der Straße lagen Trümmer.

"Wir bekämpfen den Terrorismus weiterhin an allen Fronten", sagte Netanjahu bei einer Kabinettsitzung. "Dieses Wochenende hat die IDF (die israelische Armee) im Libanon angegriffen und wir werden weiterhin alles Notwendige tun", um zu verhindern, dass die Hisbollah ihre Bedrohungskapazitäten gegen Israel wieder aufbaue, sagte Netanjahu. "Das ist es auch, was wir im Gazastreifen tun." 

Seit Beginn der Waffenruhe im Gazastreifen am 10. Oktober habe die islamistische Palästinenserorganisation Hamas nicht aufgehört, dagegen zu verstoßen, "und wir handeln entsprechend", betonte der Ministerpräsident.

Nach dem Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023 war auch der Konflikt zwischen Israel und der mit der Hamas verbündeten Hisbollah-Miliz im Libanon eskaliert. Seit November 2024 gilt eine Waffenruhe. Beide Seiten werfen sich jedoch gegenseitig immer wieder Verstöße gegen die Feuerpause vor. Zuletzt hatte Israel am 5. Juni den Süden Beiruts angegriffen.

Der libanesische Präsident Joseph Aoun rief die internationale Gemeinschaft am Sonntag auf, "ernsthaft und mit Nachdruck einzugreifen, um die Angriffe auf den Libanon durch Israel zu beenden". Er betonte, dass der Libanon sich seinerseits an den Waffenstillstand halte.

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