Sie haben es ganz klassisch geschafft: Zwei Häftlinge im französischen Dijon haben die Gitterstäbe vor ihren Fenstern durchgesägt und sind ausgebrochen. Ihr Abwesenheit sei am Morgen entdeckt worden, hieß es am Donnerstag in Polizeikreisen. Erst wenige Tage zuvor war ein Häftling einer Justizvollzugsanstalt bei Rennes entkommen, als er einen Ausflug mit anderen Häftlingen in ein Planetarium machen durfte.
Mehrere Verbände von Gefängnisdirektoren werfen Justizminister Gerald Darmanin vor, sich in erster Linie um die von ihm initiierten Hochsicherheitstrakte für Drogenbosse zu kümmern, dabei aber die übrigen Haftanstalten zu vernachlässigen. "Während der Minister übertrieben gut ausgestattete Einrichtungen zur Schau stellt, gehen die anderen Einrichtungen den Bach runter", heißt es in einem bereits vor dem Ausbruch am Mittwoch veröffentlichten Schreiben der Gefängnisleitungen.Â
Darmanin hatte am Vortag eine große Durchsuchungsaktion in französischen Gefängnissen vornehmen lassen. Dabei seien 70 Mobiltelefone, USB-Sticks und Drogen gefunden worden, sagte er. Nach der Ermordung des Bruders eine Anti-Drogen-Aktivisten in Marseille hatte er erklärt, dass manche Drogenbosse aus der Haft heraus per Telefon Straftaten in Auftrag geben könnten. Deswegen solle ein komplettes Verbot von Mobiltelefonen durchgesetzt werden. Â
In Frankreich sind die Gefängnisse seit Jahren überbelegt. Nach einer Studie des Europarates vom Juli liegt Frankreich auf Platz drei hinter Slowenien und Zypern. Im Oktober waren die knap 63.000 Plätze in Haft zu 136 Prozent belegt. Das bedeutet, das in vielen Einzelzellen Etagenbetten stehen oder Matratzen auf den Boden gelegt werden.
Der prominenteste Häftling jüngster Zeit, Ex-Präsident Nicolas Sarkozy, hatte während seiner drei Wochen dauernden Haft im Pariser Gefängnis La Santé wegen seines besonderes Status allerdings eine Einzelzelle.
Brennpunkte
Gitterstäbe durchgesägt: Zwei Häftlinge entkommen in Dijon
- AFP - 27. November 2025, 10:47 Uhr
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