Wirtschaft

Tarifrunde für kommunalen Nahverkehr beginnt - Verdi pocht auf Verbesserungen

  • AFP - 27. November 2025, 10:18 Uhr
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Straßenbahn in Nürnberg
Bild: AFP

Für die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr startet nach Angaben der Dienstleistungsgewerkschaft Verdi am Donnerstag die Tarifrunde. Die Gewerkschaft will dabei vor allem auf 'attraktive Arbeitsbedingungen' pochen.

Für die Beschäftigten im kommunalen Nahverkehr startet am Donnerstag die Tarifrunde. In allen 16 Bundesländern mit bundesweit knapp 150 kommunalen Unternehmen sollen dafür die jeweiligen Tarifforderungen an die Arbeitgeberseite übergeben werden, wie die Dienstleistungsgewerkschaft Verdi in Berlin mitteilte. Die Gewerkschaft will dabei vor allem auf "attraktive Arbeitsbedingungen" pochen.

Diese seien "ein Schlüsselthema für den ÖPNV", erklärte die stellvertretende Verdi-Vorsitzende Christine Behle. "Nur mit guter Arbeit in den Betrieben lassen sich die Fachkräfte finden und halten, die wir für einen funktionierenden Nahverkehr dringend brauchen."

Nach Angaben der Gewerkschaft zeigt eine "massive Fluktuation in vielen Betrieben" Probleme wie ungünstige Arbeitszeiten, Schichtdienste, kurze Pausen und zu geringe Zuschläge auf. "Uns geht es in dieser Tarifrunde darum, die Belastungen zu mindern oder fair auszugleichen", erklärte Behle. "Damit sich wieder motivierte Menschen finden, die auch in Zukunft Nahverkehr planen, disponieren und die Fahrzeuge fahren und reparieren wollen." 

Die Tarifverträge Nahverkehr (TV-N) können sich je nach Bundesland teils stark voneinander unterscheiden. Jede Region hat daher in Absprache mit den Beschäftigten eigene Forderungen an die Arbeitgeberseite gestellt, in den meisten Fällen ist das der jeweilige Kommunale Arbeitgeberverband (KAV). Die Kernforderungen von Verdi zielen auf Arbeitszeitverkürzungen, längere Ruhezeiten und höhere Zuschläge für Arbeit in der Nacht und am Wochenende ab. 

Um neu verhandeln zu können, wurden nach Angaben der Gewerkschaft in 15 Bundesländern die Flächentarifverträge über die Arbeitsbedingungen in den Unternehmen des öffentlichen Personennahverkehrs (ÖPNV) gekündigt, zudem die Haustarifverträge der Hamburger Hochbahn und der Verkehrsbetriebe Hamburg-Holstein. In Brandenburg, Thüringen und dem Saarland werden demnach zusätzlich auch die Löhne und Gehälter der Beschäftigten verhandelt.

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