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Macron fordert gemeinsames Vorgehen gegen russische Schattenflotte

  • AFP - 2. Oktober 2025, 11:39 Uhr
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Emmanuel Macron
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Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat ein gemeinsames Vorgehen der Koalition der Willigen gegen die sogenannte russische Schattenflotte gefordert.

Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat ein gemeinsames Vorgehen der sogenannten Koalition der Willigen gegen die russische Schattenflotte gefordert. "Wenn wir die Schiffe mehrere Tage oder Wochen festhalten, (...) dann zerstören wir das Geschäftsmodell", sagte Macron am Donnerstag beim Treffen der Europäischen Politischen Gemeinschaft in Kopenhagen. "Die Schattenflotte ist ein sehr gutes Ziel, wenn wir unsere Wirksamkeit verbessern wollen", fügte er hinzu. Dies sei ein wichtiger Schritt, "um unseren Druck (auf Russland) zu erhöhen". 

Als Schattenflotte werden die oft veralteten und unter fremder Flagge fahrenden Schiffe bezeichnet, mit denen Russland unter anderem das Öl-Embargo umgeht. "Wir sollten gegen diese etwa 800 aktiven Schiffe vorgehen, die Sanktionen umgehen", hatte Macron bereits in einem am Mittwoch veröffentlichten Interview mit der "FAZ" gesagt. "Wir sollten uns alle zusammenschließen, um diese Schiffe zu kontrollieren, sie zu blockieren und die Kosten für die russische Wirtschaft zu erhöhen."

Die französische Marine hält derzeit vor der Westküste Frankreichs einen Öltanker fest, der nach den Worten Macrons "unter falscher Flagge gemeldet und aus demselben Grund bereits im März von Estland kontrolliert wurde". Zu Mutmaßungen, dass das Schiff auch als Startplattform für Drohnen gedient haben könnte, die zuletzt über Dänemark gesichtet wurden, äußerte er sich nicht. 

Die französische Justiz verlängerte am Donnerstag den Gewahrsam für den Kapitän und den Steuermann des Schiffes. Sie ermittelt wegen der unklaren Nationalität und der Weigerung, einer Aufforderung der Behörden Folge zu leisten. Das 244 Meter lange Schiff, das häufig die Flagge und den Namen gewechselt hat, wird von der EU als Teil der russischen "Schattenflotte" betrachtet und steht seit Februar auf der EU-Sanktionsliste.

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