Brennpunkte

IGH: Israel darf Aushungern nicht als Kriegsmethode in Gaza nutzen

  • dts - 22. Oktober 2025, 17:22 Uhr
Bild vergrößern: IGH: Israel darf Aushungern nicht als Kriegsmethode in Gaza nutzen
Internationaler Strafgerichtshof (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

.

Den Haag (dts Nachrichtenagentur) - Der Internationale Gerichtshof (IGH) ist einstimmig der Auffassung, dass Israel verpflichtet ist, sicherzustellen, dass die Bevölkerung der besetzten palästinensischen Gebiete mit den wichtigsten Gütern des täglichen Lebens versorgt wird. Das teilte das Gericht am Mittwochnachmittag in Den Haag mit. In einer beratenden Stellungnahme des Gerichts für die UN-Generalversammlung heißt es, dass dazu die Versorgung mit Nahrung, Wasser, Kleidung, Bettzeug, Unterkunft, Brennstoff, medizinischer Versorgung und Dienstleistungen gehört.

Außerdem verwies das Gericht einstimmig auf das Verbot, Aushungern von Zivilisten als Methode der Kriegsführung zu nutzen. Zehn der elf Richter sind der Auffassung, dass Israel verpflichtet ist, die Menschenrechte der Bevölkerung in den palästinensischen Gebieten auch durch die Präsenz der Vereinten Nationen zu schützen.

Dieselben zehn Richter sind sich zudem darüber einig, dass Israel im Gazastreifen die Bevölkerung nicht ausreichend versorgt hat. Solange dies der Fall sei, müsse das Land mit allen ihm zur Verfügung stehenden Mitteln Hilfsprogramme für die Bevölkerung genehmigen und erleichtern. Das gelte auch für die Hilfe, die die Vereinten Nationen und insbesondere das Palästinenserhilfswerk UNRWA leisten. Diese Arbeit dürfe nicht behindert werden.

Das Gericht erklärte einstimmig, dass Israel das Hilfs- und medizinische Personal und deren Einrichtungen respektieren und schützen müsse. Auch das Verbot der gewaltsamen Verbringung und Deportation müsse beachtet werden. Die Rechte Inhaftierter müssten beachtet und Besuche durch das Rote Kreuz in den Haftanstalten ermöglicht werden.

Weitere Meldungen

EU einigt sich auf erneute Verschärfung der Sanktionen gegen Moskau

Die EU-Staaten haben sich auf eine erneute Verschärfung der Sanktionen gegen Russland geeinigt. Die Strafmaßnahmen richteten sich vor allem gegen russisches Öl und Gas, teilte

Mehr
Nouripour kritisiert Verhandlungen mit Taliban scharf

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bundestags-Vizepräsident Omid Nouripour (Grüne) warnt eindringlich vor Verhandlungen zwischen Deutschland und den islamistischen Taliban über

Mehr
Louvre-Diebstahl: Deutsche Lastenaufzugsfirma wirbt für "flüsterleisen" Transport

Ohne einen guten Lastenaufzug hätten die Louvre-Einbrecher ihren Coup nicht landen können - und wie sich nun herausstellt, stammt der Aufzug ursprünglich von der Firma Böcker

Mehr

Top Meldungen

Rechnungshof wirft Bundesregierung Mängel an Schuldenpaket vor

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - Der Bundesrechnungshof rügt die Bundesregierung für ihren Umgang mit dem 500 Milliarden Euro schweren Sondervermögen für Infrastruktur und

Mehr
Bericht: VW-Werk Zwickau geht in Kurzarbeit

Zwickau (dts Nachrichtenagentur) - Das VW-Werk Zwickau geht aufgrund des akuten Chipmangels am kommenden Mittwoch, dem 29. Oktober, in Kurzarbeit. Das berichtet die "Bild"

Mehr
EU-Parlament stimmt gegen Abschwächung von Lieferkettenrichtlinie

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Das EU-Parlament hat am Mittwoch gegen eine Abschwächung der europäischen Lieferkettenrichtlinie gestimmt. Für das zuvor vom Rechtsausschuss

Mehr