Brennpunkte

Nouripour kritisiert Verhandlungen mit Taliban scharf

  • dts - 22. Oktober 2025, 19:15 Uhr
Bild vergrößern: Nouripour kritisiert Verhandlungen mit Taliban scharf
Omid Nouripour am 18.10.2025, via dts Nachrichtenagentur

.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bundestags-Vizepräsident Omid Nouripour (Grüne) warnt eindringlich vor Verhandlungen zwischen Deutschland und den islamistischen Taliban über Abschiebungen nach Afghanistan.

"Die Taliban sind Terroristen, die rücksichtslos morden", sagte der Grünen-Politiker zu dem Nachrichtenportal "T-Online" am Mittwoch. "Die Unterzeichnung eines offiziellen Abkommens wäre der letzte Schritt zur Anerkennung dieses skrupellosen Terrorregimes und ein beispielloser Fehler." Wer Terroristen auf internationaler Bühne legitimiere, riskiere auch die Sicherheit in Deutschland.

Nouripour hat mit der Vizepräsidentin des Berliner Abgeordnetenhauses, Bahar Haghanipour (Grüne), und anderen einen entsprechenden Antrag eingereicht, über den auf dem Parteitag der Grünen Ende November abgestimmt werden soll. Haghanipour, erklärte, dass die Taliban in Afghanistan ein Regime der Angst und Unterdrückung führten. "Frauen und Mädchen werden systematisch entrechtet, ihnen werden Bildung und Arbeit verweigert. Die Taliban drängen Frauen aus dem öffentlichen Leben und rauben ihnen jede Stimme", so die Grünen-Politikerin. "Statt das Leben der Frauen und Mädchen in Afghanistan durch eine Normalisierung eines Terrorregimes weiter zu gefährden, sollte Deutschland den Mut der Frauen würdigen und ihnen helfen, Freiheit zurückzubekommen."

Offiziell unterhält die Bundesregierung keine diplomatischen Beziehungen zu den seit August 2021 wieder herrschenden Taliban. Wegen massiver Menschenrechtsverletzungen, insbesondere gegen Frauen, ist das Regime international isoliert. Dennoch wurden - vermittelt durch Katar - bereits zwei Gruppen afghanischer Staatsangehöriger aus Deutschland abgeschoben. Innenminister Alexander Dobrindt (CSU) setzt auf Gespräche mit Kabul, um regelmäßige Rückführungen zu ermöglichen. Zuletzt sagte er, dass Verhandlungen mit den Taliban kurz vor dem Abschluss stünden.

Weitere Meldungen

EU einigt sich auf erneute Verschärfung der Sanktionen gegen Moskau

Die EU-Staaten haben sich auf eine erneute Verschärfung der Sanktionen gegen Russland geeinigt. Die Strafmaßnahmen richteten sich vor allem gegen russisches Öl und Gas, teilte

Mehr
Louvre-Diebstahl: Deutsche Lastenaufzugsfirma wirbt für "flüsterleisen" Transport

Ohne einen guten Lastenaufzug hätten die Louvre-Einbrecher ihren Coup nicht landen können - und wie sich nun herausstellt, stammt der Aufzug ursprünglich von der Firma Böcker

Mehr
Ukraine könnte bis zu 150 Gripen-Jagdbomber von Schweden kaufen

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hat bei einem Besuch in Schweden ein Grundsatzabkommen zur militärischen Zusammenarbeit geschlossen, wonach sein Land bis zu 150

Mehr

Top Meldungen

Rechnungshof wirft Bundesregierung Mängel an Schuldenpaket vor

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - Der Bundesrechnungshof rügt die Bundesregierung für ihren Umgang mit dem 500 Milliarden Euro schweren Sondervermögen für Infrastruktur und

Mehr
Bericht: VW-Werk Zwickau geht in Kurzarbeit

Zwickau (dts Nachrichtenagentur) - Das VW-Werk Zwickau geht aufgrund des akuten Chipmangels am kommenden Mittwoch, dem 29. Oktober, in Kurzarbeit. Das berichtet die "Bild"

Mehr
EU-Parlament stimmt gegen Abschwächung von Lieferkettenrichtlinie

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Das EU-Parlament hat am Mittwoch gegen eine Abschwächung der europäischen Lieferkettenrichtlinie gestimmt. Für das zuvor vom Rechtsausschuss

Mehr