Politik

Tradwives-Trend: Nur Minderheit junger Frauen für traditionelle Rollenbilder

  • AFP - 22. Oktober 2025, 16:45 Uhr
Bild vergrößern: Tradwives-Trend: Nur Minderheit junger Frauen für traditionelle Rollenbilder
Kochtopf auf Herd
Bild: AFP

Trotz der starken Präsenz sogenannter Tradwives in sozialen Medien favorisiert nur knapp ein Fünftel der jungen Frauen in Deutschland ein traditionelles Rollenbild von Weiblichkeit, Mutterschaft und Fürsorgearbeit.

Trotz der starken Präsenz sogenannter Tradwives in sozialen Medien favorisiert nur eine Minderheit der jungen Frauen in Deutschland traditionelle Rollenbilder. Knapp ein Fünftel (18,5 Prozent) der 20- bis 30-Jährigen Frauen vertritt Einstellungen ähnlich der von Influencerinnen, die ein traditionelles Rollenbild von Weiblichkeit, Mutterschaft und Fürsorgearbeit idealisieren, wie das Bundesinstitut für Bevölkerungsforschung am Mittwoch in Wiesbaden mitteilte.

Diese Gruppe sieht demnach die Mutterschaft als existenzielle Lebensaufgabe einer Frau an, idealisiert die Ehe und befürwortet eine traditionelle Arbeitsteilung zwischen Mann und Frau. Nach Überzeugungen dieser Frauen leidet ein Kleinkind unter der Erwerbstätigkeit seiner Mutter. Auch könne eine Frau ohne ein Kind kein erfülltes Leben führen.

Vor allem Frauen, die sich selbst als religiös bezeichnen, vertreten laut Studie mit höherer Wahrscheinlichkeit ein traditionelles Rollenbild. Auch jene, die selbst Mutter und verheiratet sind, haben eine größeren Hang zu solchen Überzeugungen. Zudem vertreten formal niedrig und mittel gebildete Frauen eher Einstellungen, die dem Tradwife-Ideal entsprechen, als hochgebildete Frauen.

Im Ergebnis der Studie sind die durch Tradwives in sozialen Netzwerken vermittelten traditionellen Rollenbilder zwar reichweitenstark, prägen den Autoren zufolge jedoch im realen Leben nur eine Minderheit. Eine deutliche Mehrheit der jungen Frauen in Deutschland orientiert sich hingegen an gleichberechtigten Rollen zwischen Frau und Mann.

Unter den befragten jungen Frauen stehen demnach 62,2 Prozent für eine partnerschaftliche Arbeitsteilung bei Familie und Beruf und befürworten gleichstellungsbezogene Grundsätze. Knapp ein Fünftel (19,3 Prozent) wiederum unterstützt Gleichstellung zwar grundsätzlich, hält aber Vollzeitjobs von Müttern und Eltern insgesamt als schlecht vereinbar mit den Bedürfnissen der Kinder.

Insgesamt wurden 2709 Frauen im Alter von 20 bis 30 Jahren über die familiendemografische Studie Freda befragt. Die Daten stammen aus den Jahren 2021 und 2023.

Weitere Meldungen

Rutte weist Berichte über "Desaster" bei Treffen von Trump und Selenskyj zurück

Nato-Generalsekretär Mark Rutte hat Berichte zurückgewiesen, wonach das jüngste Treffen zwischen US-Präsident Donald Trump und dessen ukrainischem Amtskollegen Wolodymyr

Mehr
Merz betont bei EU-Balkan-Gipfel Bedeutung von Migration

Inmitten der Debatte um seine "Stadtbild"-Äußerung hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) bei einem EU-Westbalkan-Gipfel in London die Bedeutung der Migration auch für

Mehr
Schusswaffenangriff auf regierungstreue Demonstranten vor Parlament in Belgrad

Bei einem Schusswaffenangriff auf ein Lager regierungstreuer Demonstranten vor dem Parlament in Serbien ist mindestens ein Mensch verletzt worden. Als mutmaßlicher Täter sei ein

Mehr

Top Meldungen

Rechnungshof wirft Bundesregierung Mängel an Schuldenpaket vor

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - Der Bundesrechnungshof rügt die Bundesregierung für ihren Umgang mit dem 500 Milliarden Euro schweren Sondervermögen für Infrastruktur und

Mehr
Bericht: VW-Werk Zwickau geht in Kurzarbeit

Zwickau (dts Nachrichtenagentur) - Das VW-Werk Zwickau geht aufgrund des akuten Chipmangels am kommenden Mittwoch, dem 29. Oktober, in Kurzarbeit. Das berichtet die "Bild"

Mehr
EU-Parlament stimmt gegen Abschwächung von Lieferkettenrichtlinie

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Das EU-Parlament hat am Mittwoch gegen eine Abschwächung der europäischen Lieferkettenrichtlinie gestimmt. Für das zuvor vom Rechtsausschuss

Mehr