Brennpunkte

Helsing sieht Automobilzulieferer als Reserve für Rüstungsproduktion

  • dts - 17. November 2025, 00:01 Uhr
Bild vergrößern: Helsing sieht Automobilzulieferer als Reserve für Rüstungsproduktion
Autoproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

.

München (dts Nachrichtenagentur) - Der Mitgründer und Chef des Drohnenherstellers Helsing, Gundbert Scherf, sieht sein Start-up bereit für eine industrielle Großproduktion.

"Wir können jederzeit in die Massenproduktion einsteigen", sagte er der "Süddeutschen Zeitung". Bereits im kommenden Jahr werde man "10.000 bis 20.000 Drohnen bauen" können. Allerdings sei dies erst der Anfang. "Wir wollen im Ernstfall in der Lage sein, hunderttausend Drohnen zu bauen. Um das zu tun, bräuchten wir für 2027 dann eine neue, große Produktionsanlage."

Die Diskussion darüber müsse man allerdings schon jetzt führen, denn es gehe darum, die Lieferketten abzusichern. "Wir brauchen große Mengen an Rohstoffen und Halbleitern", gab Scherf zu Bedenken.

Beim Produktionsaufbau setze man auf eine Branche, die derzeit schwer von der Krise der Autohersteller gebeutelt ist. So arbeite Helsing "eng mit Autozulieferern zusammen". Denkbar wäre, "in Zukunft auch ein oder zwei Autozuliefererwerke" zu nutzen, sagte der Helsing-Chef. Die Autozulieferer seien "Deutschlands strategische Reserve", die "wir für die Zeitenwende noch gar nicht richtig genutzt" hätten. Scherf wörtlich: "Das sind die Einzigen in Deutschland, die eine Produktion so schnell hochfahren können." Daher seien Autozulieferer "unsere natürlichen Partner".

Scherf zufolge habe Europa Drohnenüberflügen wie zuletzt über München und Brüssel zurzeit nicht viel entgegenzusetzen. "Unsere klassische Abwehr ist auf solche neuartigen Angriffe nicht vorbereitet", sagte er. Man müsse "solche Angriffe sehr ernst nehmen".

Im vierten Jahr des Ukrainekriegs veränderten sich gerade die Spielregeln. "Am Anfang sahen wir noch einen klassischen Stellungskrieg in der Ukraine", so der Manager. "Es war ein Krieg, bei dem sich vieles um Artillerie und Panzer drehte. Jetzt aber sind wir in einer neuen Phase des Krieges, in der neue Technologien - Software, KI, Drohnen, Robotik und Satelliten - immer entscheidender werden." Europa bekäme dies nun selbst zu spüren: "Auch die hybride Kriegsführung Russlands trifft jetzt Europa."

Weitere Meldungen

Ukrainer weisen Kanzler-Forderung nach beschränkter Ausreise zurück

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Vorstandsvorsitzende der Allianz Ukrainischer Organisationen e.V. in Deutschland, Oleksandra Bienert, hat die Forderung von Bundeskanzler

Mehr
Rohde dringt auf friedliche Lösung des Taiwan-Konflikts

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Parlamentarische Staatssekretär im Bundesfinanzministerium, Dennis Rohde (SPD), hat vor Beginn der China-Reise von Bundesfinanzminister und

Mehr
US-Streitkräfte greifen erneut mutmaßliches Drogenboot im Pazifik an: Drei Tote

Die USA haben erneut ein mutmaßliches Drogenboot im Osten des Pazifik angegriffen. Dabei seien drei Menschen getötet worden, teilte das Süd-Kommando der US-Seestreitkräfte

Mehr

Top Meldungen

SPD lehnt Söders Forderung nach Mini-Atomkraftwerken ab

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Forderung von Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU), in Deutschland Mini-Atomreaktoren für kostengünstige Energie-Gewinnung

Mehr
Reiche-Ministerium konkretisiert Kosten für Industriestrompreis

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das Bundeswirtschaftsministerium geht davon aus, dass der Industriestrompreis den Bund über drei insgesamt 3,1 Milliarden Euro kosten wird. Das

Mehr
Van Aken nennt Diskussion um russische Gaslieferungen "verlogen"

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Linken-Chef Jan van Aken hat den von Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) ausgelösten Streit um künftige Energielieferungen aus

Mehr