Politik

"Anlass zur großen Vorsicht": Bayern beschließt Drohnengesetz

  • AFP - 7. Oktober 2025, 13:28 Uhr
Bild vergrößern: Anlass zur großen Vorsicht: Bayern beschließt Drohnengesetz
Flughafen München am 4. Oktober
Bild: AFP

Wenige Tage nach den Drohnensichtungen am Münchner Flughafen hat das bayerische Kabinett ein Gesetz zum Schutz vor Drohenüberflügen auf den Weg gebracht. 'Es gibt keinen Anlass zur Panik, aber zur großen Vorsicht', sagte Ministerpräsident Markus Söder.

Wenige Tage nach den Drohnensichtungen am Münchner Flughafen hat das bayerische Kabinett ein Gesetz zum Schutz vor Drohenüberflügen auf den Weg gebracht. "Es gibt keinen Anlass zur Panik, aber zur großen Vorsicht", sagte Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) am Dienstag nach einer Kabinettssitzung in München vor Journalisten. Die Gefahrenlage habe sich einfach verändert.

Söder sagte, der Schutz des Territoriums habe für ihn absolute Priorität. "Abschießen statt abwarten muss im Endeffekt die Konsequenz lauten." Drohnen seien die Herausforderungen der Zukunft, die Befugnisse der Polizei zur Drohnenabwehr würden deshalb in Bayern fundamental gestärkt. Dies soll demnach durch einen neuen Artikel im Polizeiaufgabengesetz umgesetzt werden.

Das geplante Gesetz muss vom bayerischen Landtag beschlossen werden. Laut Landesinnenminister Joachim Herrmann (CSU) soll dies so schnell wie möglich geschehen - "wenn der Landtag will, kann er das eigentlich noch in diesem Jahr beschließen."

Eine wesentliche Neuerung ist Herrmann zufolge, dass das bisher geltende Bewaffnungsverbot für Drohnen gestrichen werde. Damit werde die Möglichkeit eröffnet, dass gegebenenfalls andere Drohnen unschädlich gemacht werden können. Dies könne etwa durch Sprengstoff erfolgen oder durch Netze, die die Flügel einer als gefährlich angesehenen Drohne attackieren.

Drohnensichtungen hatten vergangene Woche am Donnerstag- und Freitagabend zur vorübergehenden Einstellung des Flugbetriebs am Münchner Flughafen geführt. Wie Herrmann sagte, geht es nach Angaben der Bundespolizei um Drohnen in der Größenordnung "plus/minus einen Meter". Eine am Münchner Oktoberfest gesichtete Drohne sei laut Polizei deutlich kleiner gewesen. 

Das bayerische Kabinett beschloss außerdem, ein Drohnenkompetenz und -abwehrzentrum in Erding aufzubauen. In dem Zentrum sollen alle vorhandenen und neu zu entwickelnden Kompetenzen gebündelt werden.

Weitere Meldungen

Drohnen: Grüne werfen Koalition Untätigkeit vor - Debatte in der SPD

In der Diskussion über den Umgang mit der Gefahr durch Drohnen haben die Grünen der Bundesregierung Untätigkeit vorgeworfen. Diese habe die Gefahr "viel zu lange ignoriert",

Mehr
Propalästinensische Demonstration in Berlin kurz vor Beginn verboten

Wenige Stunden vor Beginn ist am Dienstag eine propalästinensische Demonstration in Berlin von der Versammlungsbehörde verboten worden. "Aufgrund der Erfahrungen der letzten

Mehr
SPD will an Verbrenner-Aus 2035 festhalten

Die SPD will anders als Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) am faktischen Aus für neue Verbrennerfahrzeuge in der EU ab 2035 festhalten. Bundesumweltminister Carsten Schneider

Mehr

Top Meldungen

Klimaschutz in der Schifffahrt: Deutschland tritt kanadischer Initiative bei

Zur Verringerung klimaschädlicher Emissionen in der Schifffahrt beteiligt sich Deutschland an einer kanadischen Initiative zum Aufbau grüner Schifffahrtskorridore. Die

Mehr
Wegen Hitzewelle im August: Sehr schlechte Weinernte in Frankreich erwartet

Die Weinernte in Frankreich dürfte ein weiteres Jahr in Folge sehr schlecht ausfallen. Das Landwirtschaftsministerium in Paris schätzt den diesjährigen Ertrag auf 36 Millionen

Mehr
Bericht: Tesla bringt günstigere Version des Model Y aus Grünheide

Grünheide (dts Nachrichtenagentur) - Der US-Elektroautobauer Tesla bringt offenbar eine günstigere Variante seines Model Y auf den Markt. Die Serienfertigung und Auslieferung

Mehr