Die in Australien als Pilz-Mörderin bekannt gewordene und zu lebenslanger Haft verurteilte Erin Patterson sieht sich selbst als Opfer eines Justizirrtums: Wie aus am Mittwoch veröffentlichten Gerichtsdokumenten hervorgeht, macht ihre Anwältin in ihrem Berufungsantrag "erhebliche" Fehler des Gerichts geltend.
Die 51-jährige Patterson war Anfang September wegen eines Dreifachmordes mit giftigen Pilzen zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Sie soll zudem erst nach 33 Jahren die Möglichkeit einer vorzeitigen Entlassung bekommen, wie das Gericht entschied.
Die Staatsanwaltschaft hatte bereits Berufung gegen das Urteil eingelegt. Der Sender ABC und die Zeitung "Sydney Morning Herald" berichteten am Montag, Pattersons Verteidigung habe nun nachgezogen. Das zuständige Berufungsgericht bestätigte am Mittwoch den Eingang des Berufungsantrags. Angenommen wurde er demnach aber noch nicht.
Pattersons Anwältin schreibt in dem Antrag unter anderem, bei der Isolierung der Geschworenen während des Prozesses sei es zu einer schwerwiegenden "Unregelmäßigkeit" gekommen. Sie wirft der Staatsanwaltschaft zudem vor, Patterson einem "unfairen und repressiven" Kreuzverhör unterzogen zu haben. Überdies habe das Gericht für den Fall nicht relevante Beweismittel zugelassen und andere dagegen abgewiesen.
Der Prozess gegen die sogenannte Pilz-Mörderin hatte international für Aufsehen gesorgt. Patterson hatte im Juli 2023 bei einem Familienessen mehreren Verwandten ein tödliches Pilzgericht serviert. Drei ihrer vier Gäste - ihre Schwiegereltern und eine Tante ihres Noch-Ehemannes - starben. Der Mann der Tante überlebte nur knapp.
Bei allen vier Gästen diagnostizierten die behandelnden Ärzte eine Vergiftung durch den Grünen Knollenblätterpilz. Der hochgiftige Pilz wächst in vielen Regionen Australiens und ähnelt essbaren Pilzen. Er enthält jedoch ein starkes Gift, das zu Leber- und Nierenversagen führen kann.
Patterson selbst beteuerte, die Knollenblätterpilze versehentlich in das Essen gemischt zu haben. Sie sprach von einem "schrecklichen Unfall" und plädierte im Prozess auf nicht schuldig.
Brennpunkte
In Australien verurteilte Pilz-Mörderin begründet Berufung mit Verfahrensfehlern
- AFP - 5. November 2025, 11:09 Uhr
Die in Australien als Pilz-Mörderin bekannt gewordene und zu lebenslanger Haft verurteilte Erin Patterson sieht sich selbst als Opfer eines Justizirrtums: Wie aus Gerichtsdokumenten hervorgeht, macht ihre Anwältin 'erhebliche' Fehler des Gerichts geltend.
Weitere Meldungen
Nach einer mehr als 50 Kilometer langen Flucht vor der Polizei durch Bayern ist ein berauschter 31 Jahre alter Mann durch mehrere Polizeistreifen gestoppt worden. Der aus Polen
MehrEine Kuh hat den Verkehr auf einer Bundesstraße bei Tübingen in Baden-Württemberg lahmgelegt und einen größeren Polizeieinsatz ausgelöst. Die Einsatzkräfte setzten nach
MehrIm Zusammenhang mit zwei neuen Todesfällen nach dem Konsum von als rauschgiftähnlich eingestuften sogenannten Forschungschemikalien hat das bayerische Landeskriminalamt (LKA)
MehrTop Meldungen
München (dts Nachrichtenagentur) - Der Preis für Super E10 ist in Deutschland zuletzt im Vergleich zur Vorwoche unverändert geblieben, während Diesel leicht teurer wurde. Das
MehrCambridge (dts Nachrichtenagentur) - Die Harvard-Ökonomin Claudia Goldin, die 2023 den Nobelpreis für Wirtschaftswissenschaften erhielt, kann die Klagen der deutschen Wirtschaft
MehrBerlin (dts Nachrichtenagentur) - Im Jahr 2024 sind in Deutschland bundesweit 556.100 Ausbildungsstellen angeboten worden. Das entspricht einem Rückgang von 6.500 Stellen im
Mehr














