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König Charles entzieht Andrew seine Adelstitel

  • AFP - 31. Oktober 2025, 03:16 Uhr
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Der britische Prinz Andrew
Bild: AFP

Der wegen seiner früheren Verbindungen zum US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein unter Druck geratene britische Prinz Andrew verliert seine royalen Titel. König Charles III. leitete ein Verfahren zur Aberkennung seiner 'Titel und Ehren' ein.

Der wegen seiner früheren Verbindungen zu dem US-Sexualstraftäter Jeffrey Epstein unter Druck geratene britische Prinz Andrew verliert seine royalen Titel. König Charles III. habe ein "formelles Verfahren" zur Aberkennung der "Titel und Ehren" seines jüngeren Bruders eingeleitet, erklärte der Buckingham-Palast am Donnerstag. Der Bruder des Königs werde künftig den Namen Andrew Mountbatten Windsor tragen. Das britische Königshaus äußerte zudem sein Mitgefühl für die Opfer sexueller Gewalt.

Andrew wird der Mitteilung des Königspalastes zufolge zudem das Wohnrecht in der Royal Lodge entzogen, seinem bisherigen Landsitz nahe Schloss Windsor. Dies sei ihm bereits mitgeteilt worden. Andrew werde "in eine andere Privatunterkunft umziehen".

Vor knapp zwei Wochen hatte Andrew vor dem Hintergrund der Vorwürfe gegen ihn bereits den Verzicht auf seine royalen Titel angekündigt.

Wenig später wurden neue Vorwürfe gegen den Prinzen bekannt, denen zufolge er eine Schmutzkampagne gegen die von ihm mutmaßlich missbrauchte Virginia Giuffre losgetreten haben soll. Die US-Australierin hatte im April im Alter von 41 Jahren Suizid begangen.

Der US-Milliardär Epstein war 2019 tot in seiner Gefängniszelle aufgefunden worden. Dem Investmentbanker wurde vorgeworfen, zahlreiche Mädchen und junge Frauen, darunter Giuffre, missbraucht und an Prominente weitergereicht zu haben - auch an Andrew.

Prinz Andrew selbst hat die Vorwürfe gegen ihn zwar stets bestritten, im Jahr 2022 zahlte er Giuffre jedoch mehrere Millionen Dollar, die im Gegenzug ihre zivilrechtliche Klage gegen den Prinzen fallen ließ.

Der britische Königspalast erklärte zu den nun gegen Andrew erlassenen Maßnahmen, diese würden "als notwendig erachtet", selbst wenn Andrew die gegen ihn erhobenen Vorwürfe weiterhin bestreite. Weiter hieß es: "Ihre Majestäten möchten deutlich machen, dass ihre Gedanken und ihr tiefstes Mitgefühl den Opfern und Überlebenden jeglicher Form von Missbrauch gelten und auch weiterhin gelten werden."

In der vergangenen Woche war der Druck auf Andrew weiter gestiegen, nachdem die Memoiren seines mutmaßlichen Opfers Giuffre posthum erschienen waren. Darin heißt es unter anderem, Andrew habe sie als Minderjährige missbraucht und den Sex mit ihr als sein "Geburtsrecht" angesehen.

Giuffres Angehörige äußerten nach dem Entzug von Andrews Adelstiteln Genugtuung. "Heute hat eine gewöhnliche Amerikanerin aus einer gewöhnlichen amerikanischen Familie einen britischen Prinzen zu Fall gebracht – mit ihrer Wahrheit und ihrem außergewöhnlichen Mut", hieß es in einer Erklärung der Familie an die britische Rundfunkanstalt BBC.

Nach Veröffentlichung von Giuffres Memoiren berichtete zudem die britische Zeitung "Times", dass Andrew auf Grundlage eines Abkommens aus dem Jahr 2003 bereits seit zwei Jahrzehnten keine Miete mehr für seine Unterkunft in der Royal Lodge bezahle, in dem er mit seiner Ex-Frau Sarah Ferguson lebt. Am vergangenen Wochenende hatten dann mehrere Medien berichtet, Andrew könnte gegen finanzielle Entschädigung einem Wegzug aus der Royal Lodge zustimmen.

Der "Daily Mail" zufolge sollen der britische Thronfolger William und seine Familie demnächst in eine neue Residenz nahe der Royal Lodge einziehen, William bestand demnach auf einem Auszug seines Onkels.

Andrews Töchter Beatrice und Eugenie behalten ihre Titel als Prinzessinnen.

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