Die Bundesregierung will die Verfügbarkeit von Cannabis einschränken, das zu medizinischen Zwecken genutzt wird. Das Kabinett beschloss am Mittwoch eine Änderung des Medizinal-Cannabisgesetzes, die für die Verschreibung einen persönlichen Kontakt zum Arzt verlangt und den Versand untersagt, wie das Bundesgesundheitsministerium mitteilte. Es verwies darauf, dass seit Inkrafttreten des Gesetzes im April 2024 "eine bedenkliche Fehlentwicklung beim Konsum von Cannabisblüten zu medizinischen Zwecken zu beobachten" sei.
Im ersten Halbjahr 2025 nahmen demnach die Importe im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als 400 Prozent zu – von rund 19 auf rund 80 Tonnen. "Dieser Anstieg ist nicht auf einen erhöhten Bedarf bei schwerwiegend Erkrankten zurückzuführen", hieß es. Denn die Verordnungen über die gesetzliche Krankenversicherung seien "nur im einstelligen Prozentbereich" gestiegen.
Medizinal-Cannabis kann nach den Plänen "künftig ausschließlich nach persönlichem Kontakt zwischen Patient und Arzt in der Praxis oder bei einem Hausbesuch verschrieben werden", erklärte das Ministerium zu der geplanten Gesetzesänderung. Bei Folgeverschreibungen müsse "eine persönliche Konsultation pro vier Quartale erfolgen". In den folgenden drei Quartalen könne die Verschreibung dann "auch auf telemedizinischem Weg erfolgen".
Dass der Versandweg für Medizinal-Cannabis nun ausgeschlossen werden soll, begründete das Ministerium mit den "umfassende Aufklärungs- und Beratungspflichten", die "im Rahmen einer persönlichen Beratung in der Apotheke erfolgen" müssten. Der Botendienst der Apotheken bleibe von dem Versandverbot aber unberührt.
Politik
Kabinett will Verfügbarkeit von Medizinal-Cannabis einschränken
- AFP - 8. Oktober 2025, 12:46 Uhr

Die Bundesregierung will die Verfügbarkeit von aus medizinischen Zwecken genutztem Cannabis einschränken. Das Kabinett beschloss eine Änderung des Medizinal-Cannabisgesetzes, die für die Verschreibung einen persönlichen Kontakt zum Arzt verlangt und den Versand untersagt.
Weitere Meldungen
Vor dem Bundestagsbeschluss zur geplanten Abschaffung der sogenannten Turbo-Einbürgerung in Deutschland haben die Grünen scharfe Kritik an der SPD in der Bundesregierung
MehrIm Streit um die Entsendung der Nationalgarde nach Chicago hat US-Präsident Donald Trump die Inhaftierung des Bürgermeisters der Stadt, Brandon Johnson, und des Gouverneurs des
MehrNach Monaten ohne Chef hat der Verfassungsschutz einen neuen Präsidenten. Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) ernannte am Mittwoch den bisherigen Vize-Präsidenten der
MehrTop Meldungen
München/Hannover (dts Nachrichtenagentur) - Die Ministerpräsidenten von Bayern und Niedersachsen, Markus Söder (CSU) und Olaf Lies (SPD), gehen mit einer gemeinsamen Position
MehrBerlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Bundesregierung erwartet für das laufende Jahr eine leichte konjunkturelle Erholung. Das geht aus der Herbstprojektion hervor, die
MehrDas Bundeswirtschaftsministerium hat seine Wachstumsprognose für das laufende und das kommende Jahr nach oben korrigiert. Für 2025 werde nun statt einer Stagnation ein leichtes
Mehr