Politik

Gaza-Verhandlungen in Ägypten: Merz hofft auf "schnelle Einigung"

  • AFP - 6. Oktober 2025, 16:39 Uhr
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Friedrich Merz
Bild: AFP

Vor Beginn der indirekten Verhandlungen in Ägypten über eine Freilassung der Geiseln im Gazastreifen hofft Bundeskanzler Merz auf rasche Ergebnisse. Die Gespräche müssten nun eine schnelle Einigung bringen, sagte Merz laut seinem Sprecher Kornelius in einem Telefonat mit Israels Präsidenten Herzog.

Vor Beginn der Verhandlungen in Ägypten über über den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump für den Gazastreifen hofft Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) auf rasche Ergebnisse. Die Gespräche müssten nun eine "schnelle Einigung" bringen, sagte Merz laut seinem Sprecher Stefan Kornelius am Montag in einem Telefonat mit dem israelischen Staatspräsidenten Isaac Herzog. Alle Geiseln, darunter deutsche Staatsangehörige, müssten umgehend freikommen, die Kämpfe müssten enden, die Hamas müsse ihre Waffen strecken.

Merz versicherte Herzog in dem Telefongespräch seine Solidarität vor dem am Dienstag anstehenden zweiten Jahrestag des Hamas-Großangriffs auf Israel am 7. Oktober 2023. Deutschland trete für die Existenz und die Sicherheit Israels ein, betonte Merz nach Angaben seines Sprechers Kornelius in dem Telefonat. Dies gehöre zum unveränderlichen Wesenskern deutsch-israelischer Beziehungen. Es sei Ausdruck bleibender historischer Verantwortung.

Merz habe zudem unterstrichen, dass es in Deutschland keinen Raum für Antisemitismus geben dürfe. Die Bundesregierung werde alles in ihrer Macht Stehende tun, damit Jüdinnen und Juden in Deutschland sicher leben können.

Am 7. Oktober 2023 waren nach israelischen Angaben mehr als 1200 Menschen getötet worden, 251 Menschen wurden als Geiseln in den Gazastreifen verschleppt. Zwei Jahre später sind noch immer 47 Geiseln in der Gewalt der Hamas, mindestens 25 sollen bereits tot sein. 

Als Reaktion geht Israel seither massiv militärisch im Gazastreifen vor. Dabei wurden nach Angaben des von der Hamas kontrollierten Gesundheitsministeriums, die sich nicht unabhängig überprüfen lassen, mehr als 66.200 Menschen getötet.

Zwei Jahre nach dem Überfall wollten Vertreter beider Seiten am Montag in Ägypten über den Friedensplan von US-Präsident Donald Trump verhandeln. Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) sah anlässlich eines Besuchs in Israel angesichts der Gespräche über eine Freilassung aller Geiseln sowie eine Waffenruhe im Gazastreifen nach langer Zeit eine Perspektive für den festgefahrenen Nahost-Konflikt.

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