Wirtschaft

Arbeitgeberpräsident fordert längere Arbeitszeiten

  • dts - 18. April 2024, 06:33 Uhr
Bild vergrößern: Arbeitgeberpräsident fordert längere Arbeitszeiten
Büros (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Arbeitgeberpräsident Rainer Dulger fordert längere Arbeitszeiten in Deutschland. "Die Arbeitszeit in Deutschland ist zu niedrig. Das ist ein Problem für den gesamten Wirtschaftsstandort", sagte Dulger den Zeitungen der Funke-Mediengruppe. Er forderte die Ampel im Bund auf, Arbeit attraktiver zu machen.

Konkret regte der Präsident der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) unter anderem an, Lohnzusatzkosten zu senken. Darüber hinaus seien mehr Kitas und Ganztagsschulen nötig. "Viele Menschen wollen Vollzeit arbeiten, können aber nicht, weil ihre Kinder nicht gut und ausreichend betreut werden", so Dulger weiter.

Zudem appellierte Dulger an die Bundesregierung, die Lebensarbeitszeit zu flexibilisieren. "Stoppt umgehend die Frühverrentungsanreize. Flexibilisiert das Arbeitszeitrecht, um auch den individuellsten Arbeitszeitwünschen eine Chance zu geben", so der BDA-Präsident. Er forderte, Systeme wie das Bürgergeld so zu gestalten, dass "sie Brücken in Beschäftigung bauen".

Eine neue Studie des Instituts der deutschen Wirtschaft (IW) hatte ergeben, dass in Deutschland weniger gearbeitet wird als in anderen führenden Industrienationen. In dem Vergleich unter den OECD-Staaten landen die Deutschen mit 1.031 geleisteten Arbeitsstunden im Jahr 2022 lediglich im hinteren Mittelfeld. Nur Franzosen (1.030 Arbeitsstunden), Italiener (1.019), Belgier (996) und Türken (870) arbeiten noch weniger als die Bundesbürger.

Besonders viel arbeiten Einwohner Neuseelands, die auf 1.393 Arbeitsstunden kommen. Danach folgen Tschechien (1.324), Australien (1.319), Polen (1.295) und die USA (1.291). Der Durchschnittswert unter den verglichenen OECD-Ländern liegt bei 1.216 Arbeitsstunden je Einwohner im erwerbsfähigen Alter. Das IW attestierte Deutschland eine "unterdurchschnittliche Ausschöpfung des Arbeitskräftepotenzials".

Weitere Meldungen

EU-Parlament plant Schutzmechanismus für Zoll-Deal mit Trump

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Das EU-Parlament will den Zoll-Deal mit den USA aussetzen, sollte US-Präsident Trump neue Zölle ankündigen oder mit Drohungen versuchen,

Mehr
Investor erwartet Erholung von Immobilienmarkt in Europa

New York (dts Nachrichtenagentur) - Der weltgrößte Immobilieninvestor Blackstone sieht den Immobilienmarkt in Europa und auch in Deutschland vor einer deutlichen Erholung. "Wir

Mehr
Seltene Erden: EU-Kommission prüft Sanktionen gegen China

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Nachdem China kürzlich seine Exportkontrollen für kritische Rohstoffe ausgeweitet hat, will die EU reagieren. "Wir prüfen mögliche

Mehr

Top Meldungen

Schweitzer erwartet Einigung auf "Entlastungspaket"

Mainz (dts Nachrichtenagentur) - Der Ministerpräsident Rheinland-Pfalz, Alexander Schweitzer (SPD), erwartet, dass das "Entlastungspaket" der Bundesregierung im Bundesrat die

Mehr
EU-Kommissar drängt auf Einigung über Ukraine-Reparationsdarlehen

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Die EU-Kommission dringt auf eine schnelle Einigung der Mitgliedstaaten über das geplante Reparationsdarlehen für die Ukraine. "Es ist jetzt

Mehr
Rechnungshof wirft Bundesregierung Mängel an Schuldenpaket vor

Bonn (dts Nachrichtenagentur) - Der Bundesrechnungshof rügt die Bundesregierung für ihren Umgang mit dem 500 Milliarden Euro schweren Sondervermögen für Infrastruktur und

Mehr