Wirtschaft

Verband fürchtet neue US-Zölle für Maschinenbau im Dezember

  • dts - 28. Oktober 2025, 19:45 Uhr
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Containerschiff (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Im Dezember drohen Erhöhungen der US-Zölle für rund 200 Produktkategorien aus dem Maschinen- und Anlagenbau. "Für viele Unternehmen droht damit praktisch der Wegfall ihres wichtigsten Auslandsmarktes", sagte Bertram Kawlath, Präsident des Verbands Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VMDA), der "Welt" (Mittwochausgabe).

Er sprach von einer "dramatischen Situation" und einer "prohibitiven Wirkung" der Zölle. "Im Extremfall kann das auch das Aus bedeuten für das ein oder andere Unternehmen."

Die US-Regierung plant, die Zolllisten der sogenannten "Section 232" zu erweitern. Für die betroffenen Produkte wird nicht nur der 15-prozentige Basis-Zollsatz aus dem Zolldeal zwischen den USA und der EU fällig. Darüber hinaus müssen auch 50 Prozent Zoll auf den Stahl- und Aluminium-Anteil der in die USA exportierten Ware gezahlt werden.

Sollten alle neuen Zollnummern bestätigt werden, sind mehr als die Hälfte aller Exporte von den zusätzlichen Zöllen betroffen, konkret 56 Prozent des US-Geschäfts, wie Berechnungen Verbands zeigen. Nach der ersten Erweiterungsrunde im August lag dieser Anteil noch bei 40 Prozent.

Die USA sind der wichtigste Exportpartner für den deutschen Maschinenbau. 2024 gingen allein 13,5 Prozent der Ausfuhren nach Amerika. Mit Einführung der Zölle aber stocken die Geschäfte.

Für das erste Halbjahr meldet der VDMA ein Minus von sieben Prozent im Außenhandel mit US-Kunden. Im Juli reduzierte sich das Volumen dann um weitere 13 Prozent, im August sogar um 18,5 Prozent gegenüber dem jeweiligen Vorjahresmonat.

"Der sogenannte Zolldeal der EU ist für uns wertlos", kritisierte Kawlath und forderte sowohl die Bundesregierung als auch die EU-Kommission auf, weitere Gespräche mit der US-Seite zu führen. "Die EU darf hier nicht lockerlassen, wir brauchen dringend Nachverhandlungen zu diesem Zolldeal", sagte der Unternehmer. Vor allem bei Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU) sehe er aber nicht den unbedingten Willen, auf allen Ebenen etwas auszurichten.

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