Wirtschaft

Gericht: Veganer Likör darf "Likör ohne Ei" heißen

  • AFP - 28. Oktober 2025, 11:34 Uhr
Bild vergrößern: Gericht: Veganer Likör darf Likör ohne Ei heißen
Packung mit Hühnereiern
Bild: AFP

Ein veganer Likör darf als 'Likör ohne Ei' vermarktet werden. Das entschied das Landgericht Kiel in einem Streitverfahren zwischen dem Schutzverband der Spirituosen-Industrie und einem Hersteller aus dem schleswig-holsteinischen Henstedt-Ulzburg.

Ein veganer Likör darf als "Likör ohne Ei" vermarktet werden. Das entschied das Landgericht Kiel am Dienstag in einem Streitverfahren zwischen dem Schutzverband der Spirituosen-Industrie und einem Hersteller aus dem schleswig-holsteinischen Henstedt-Ulzburg, wie ein Gerichtssprecher sagte. Die Klage des Verbandes wurde in diesem Fall abgewiesen. (Az 15 o 28/24)

Die zuständige Kammer für Handelssachen hält die Bezeichnungen "Likör ohne Ei" oder "Alternative ohne Ei" für Spirituosen des Unternehmens demnach für zulässig. Nach Auffassung der Richter besteht bei diesen Bezeichnungen keine Verwechslungsgefahr mit üblichem Eierlikör und auch keine Gefahr, dass Verbraucher in die Irre geführt werden könnten. Der Schutzverband der Spirituosen-Industrie hatte hingegen argumentiert, die Bezeichnung "Likör ohne Ei" wecke Assoziationen zu Eierlikör, was das betreffende Produkt nicht sei.

Laut EU-Verordnung muss Eierlikör neben einem Mindestgehalt an Zucker oder Honig mindestens 140 Gramm reines Eigelb je Liter sowie mindestens 14 Prozent Alkohol enthalten. Bei der Herstellung von Eierlikör dürfen auch Milch und Milcherzeugnisse zugesetzt werden.

Ursprünglich hatte der Hersteller seinen veganen Likör auch als "Eierlikör ohne Ei" beworben. Der Verband hatte deshalb eine Unterlassungserklärung von dem Hersteller erwirkt. Weil der Produzent diesen Begriff trotzdem vereinzelt noch verwendete, verurteilte das Landgericht den Unternehmer zur Zahlung von 5000 Euro, wie der Gerichtssprecher sagte. Gegen die Entscheidung können beide Seiten Berufung am Schleswig-Holsteinischen Oberlandesgericht einlegen.

Um die Bezeichnung von Veggie-Produkten gibt es immer wieder Streit. Erst vor drei Wochen sprach sich das Europaparlament mehrheitlich dafür aus, dass vegetarische Fleischersatzprodukte künftig nicht mehr Burger, Schnitzel und Wurst heißen sollen. Darüber muss nun mit den 27 EU-Ländern verhandelt werden. Das Vorhaben, Namen wie Veggie-Burger zu verbieten, könnte am Ende wieder gekippt werden.

Weitere Meldungen

Rüstungskonzern Rheinmetall baut neue Munitionsfabrik in Bulgarien

Der deutsche Rüstungskonzern Rheinmetall baut eine neue Munitionsfabrik in Bulgarien. Wie die Regierung des EU- und Nato-Mitglieds mitteilte, sieht der am Dienstag unterzeichnete

Mehr
Bundesrechnungshof sieht massive Risiken bei Wasserstoffstrategie des Bundes

Der Bundesrechnungshof sieht in der Wasserstoffstrategie der Bundesregierung massive finanzielle Risiken und fordert eine grundlegende Überarbeitung. Bisher laufe der Hochlauf

Mehr
Vormarsch der KI: Amazon will 14.000 Bürojobs streichen

Auch wegen der Verbreitung von Künstlicher Intelligenz fallen beim US-Handelsriesen Amazon tausende Bürojobs weltweit weg. Der Konzern kündigte am Dienstag an, dass 14.000

Mehr

Top Meldungen

Bericht: Vorfall mit aggressivem Fluggast dramatischer als bekannt

Frankfurt (dts Nachrichtenagentur) - Der Vorfall mit einem aggressiven Fluggast vom vergangenen Samstag an Bord des Lufthansa-Flugs LH431 von Chicago nach Frankfurt war offenbar

Mehr
Merz will sich für neue sächsische Zugverbindungen einsetzen

Dresden (dts Nachrichtenagentur) - Bei seinem Antrittsbesuch in Dresden am Dienstag hat Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) dem sächsischen Ministerpräsidenten Michael Kretschmer

Mehr
Betrug mit EU-Agrarsubventionen: 13 Verdächtige in Griechenland in U-Haft

In Griechenland sind Medienberichten zufolge 13 Verdächtige wegen des Vorwurfs der Veruntreuung von EU-Agrarsubventionen in Untersuchungshaft genommen worden. Zu ihnen zählt der

Mehr