Politik

Exil in den USA: Bekannter kubanischer Dissident Ferrer verlässt sein Heimatland

  • AFP - 14. Oktober 2025, 05:20 Uhr
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José Daniel Ferrer nach seiner Ankunft in Miami
Bild: AFP

Der bekannte kubanische Dissident José Daniel Ferrer ist aus seinem Heimatland in das Exil in den USA ausgereist. Nach seiner Ankunft in Miami im US-Bundesstaat Florida verkündete Ferrer, er werde seinen 'Kampf' fortsetzen.

Der bekannte kubanische Dissident José Daniel Ferrer ist aus dem Gefängnis entlassen worden und ins Exil in den USA ausgereist. Seine Ausreise sei auf "einen formellen Antrag" der US-Regierung hin und nach "ausdrücklicher Zustimmung Ferrers" erfolgt, erklärte das kubanische Außenministerium am Montag. Nach seiner Ankunft in Miami im US-Bundesstaat Florida verkündete Ferrer, er werde seinen "Kampf" fortsetzen.

Ferrer sprach bei einer Pressekonferenz in dem Viertel Little Havana in Miami, eine kubanische Flagge um die Schultern gelegt. "Ich werde den Kampf fortsetzen, aber ich werde ihn nicht alleine fortsetzen", sagte der Oppositionelle. "Ich muss mit der gesamten Exil-Gemeinschaft zusammenarbeiten."

Er sei "glücklich", bei einem großen Teil seiner Familie zu sein, erklärte Ferrer. "Andererseits ist es jedoch eine sehr harte, schwierige und traurige Zeit, weil so viele Schwestern und Brüder in Kuba unter schrecklichen Bedingungen in den schlimmsten Gefängnissen in der westlichen Hemisphäre leiden."

Nach Angaben des kubanischen Außenministeriums wurde Ferrer bei seiner Ausreise von seiner Familie begleitet. Der Regierungskritiker hatte sich Anfang des Monats zur Ausreise ins Exil bereit erklärt. Der 55-Jährige beklagte "Schläge, Folter, Demütigungen, Drohungen und extreme Bedingungen" in der Haft, in der er sich seit April zum wiederholten Mal befand. 

Ferrer sagte damals, er habe sich für das Exil entschieden, weil ihm damit gedroht worden sei, dass auch seine Frau inhaftiert und sein Sohn in eine Einrichtung für jugendliche Straftäter geschickt würde.

US-Außenminister Marco Rubio zeigte sich am Montag "glücklich" über die Ausreise Ferrers, der jahrelang unter "Misshandlungen, Folter und Todesdrohungen" habe leiden müssen. Rubio, der selbst kubanischer Abstammung ist, forderte die "sofortige" Freilassung von mehr als 700 weiteren politischen Gefangenen in Kuba.

Ferrer ist Anführer der Patriotischen Union Kubas und einer der bekanntesten Oppositionellen des sozialistischen Karibikstaats. Er setzt sich für einen friedlichen Übergang zur Demokratie ein. Im Jahr 2021 war er bei der Niederschlagung von regierungskritischen Protesten festgenommen worden. 

Im vergangenen Januar kam Ferrer dann zusammen mit zahlreichen anderen Inhaftierten im Rahmen eines Übereinkommens mit der damaligen US-Regierung zunächst frei. Die Regierung des damaligen US-Präsidenten Joe Biden hatte Kuba von einer Liste von Ländern genommen, die nach Einschätzung Washingtons den Terrorismus unterstützen. Daraufhin hatte Kubas Präsident Miguel Díaz-Canel die Entlassung hunderter Gefangener verkündet. 

Im April wurde Ferrer erneut festgenommen. Bidens Nachfolger Donald Trump hatte zuvor Kuba wieder auf die Liste der Terrorunterstützer gesetzt.

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