Technologie

Als erster US-Bundesstaat: Kalifornien beschließt Regulierung von KI-Chatbots

  • AFP - 13. Oktober 2025, 20:45 Uhr
Bild vergrößern: Als erster US-Bundesstaat: Kalifornien beschließt Regulierung von KI-Chatbots
Megan Garcia mit einem Foto ihres verstorbenen Sohnes
Bild: AFP

Im US-Bundesstaat Kalifornien ist das landesweit erste Gesetzespaket zur Regulierung von KI-Chatbots erlassen worden. Gouverneur Newsom setzte die Regelungen mit seiner Unterschrift in Kraft und widersetzte sich damit dem Druck aus dem Weißen Haus.

Im US-Bundesstaat Kalifornien ist das landesweit erste Gesetzespaket zur Regulierung von KI-Chatbots erlassen worden. Gouverneur Gavin Newsom setzte die Regelungen am Montag mit seiner Unterschrift in Kraft und widersetzte sich damit dem Druck aus dem Weißen Haus, das eine solche Regulierung ablehnt.

Die neuen Gesetze verpflichten die Betreiber von Chatbots unter anderem dazu, das Alter der Nutzer zu überprüfen und regelmäßig Nachrichten anzuzeigen, um die Nutzer daran zu erinnern, dass ihr Gegenüber eine Maschine ist. Zudem sind Maßnahmen zur Suizidprävention vorgesehen. 

Kalifornien reagiert damit auf mehrere Suizide von Jugendlichen, die fiktive Beziehungen mit Chatbots geführt hatten. "Wir haben einige wirklich schreckliche und tragische Beispiele von jungen Menschen gesehen, die durch unregulierte Technologien geschädigt wurden", erklärte Newson. Seine Regierung werde nicht länger zulassen, dass Unternehmen "ohne die nötigen Grenzen und ohne Rechenschaftspflicht" agierten. 

Die Tech-Unternehmen seien darum bemüht, die Aufmerksamkeit junger Menschen zu gewinnen, "auf Kosten ihrer Beziehungen in der realen Welt", sagte einer der Initiatoren der KI-Regulierung, der Senator Steve Padilla.

Er verwies auf den Fall eines 14-Jährigen, der sich 2024 in einen von der Fantasy-Serie "Game of Thrones" inspirierten Chatbot auf der Plattform Character.ai verliebt hatte. Als der Jugendliche mit Suizidgedanken kämpfte, forderte der Chatbot ihn auf, "nach Hause zu kommen". Sekunden später erschoss sich sich der 14-Jährige laut einer von seiner Mutter Megan Garcia eingereichten Klage mit der Waffe seines Vaters. 

"Heute hat Kalifornien sichergestellt, dass ein Chatbot nicht in der Lage sein wird, mit einem Kind oder einer gefährdeten Person über einen Suizid zu sprechen", sagte Garcia. Es gebe nun endlich ein Gesetz, das Unternehmen verpflichte, "ihre Nutzer zu schützen, die Chatbots gegenüber Suizidgedanken äußern". 

Nationale Gesetze zur Eindämmung der Risiken von Künstlicher Intelligenz gibt es in den USA nicht. Das Weiße Haus versucht, die Bundesstaaten daran zu hindern, eigene Vorschriften zu erlassen.

Weitere Meldungen

Nach Milliarden-Strafe: Google macht Zusagen an die EU-Kommission

Google hat auf Druck aus Brüssel Änderungen an seinem Geschäftsmodell mit Werbung angekündigt und will damit einer Zerschlagung entgehen. Ziel sei es, alle Wettbewerbsbedenken

Mehr
Umfrage: Deutsche Wirtschaft weiter stark von ausländischer Digitaltechnik abhängig

Ob Smartphones, Mikrochips oder Software - bei digitalen Technologien und Dienstleistungen ist einer Umfrage zufolge ein Großteil der deutschen Unternehmenslandschaft von

Mehr
EU-Kommission leitet weiteres Verfahren gegen Google ein

Der US-Internetriese Google bekommt weiter Gegenwind aus Brüssel: Die Europäische Kommission hat am Donnerstag ein weiteres Verfahren gegen die Google-Mutter Alphabet

Mehr

Top Meldungen

Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte legen zu

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Die Erzeugerpreise landwirtschaftlicher Produkte sind im September 2025 um 2,2 Prozent gegenüber September 2024 gestiegen. Das teilte das

Mehr
Destatis: Industrie steigerte Energieverbrauch 2024 um 1,9 Prozent

Wiesbaden (dts Nachrichtenagentur) - Die deutsche Industrie hat im Jahr 2024 insgesamt 3.343 Petajoule Energie verbraucht. Das teilte das Statistische Bundesamt (Destatis) am

Mehr
Heizungsbranche fürchtet neuen Streit um Heizungsgesetz

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Präsident des Zentralverbands Sanitär Heizung Klima (ZVSHK), Michael Hilpert, hat Union und SPD eindringlich vor neuem Streit rund um das

Mehr