Wirtschaft

Mammutprozess zu Dieselskandal in Großbritannien beginnt

  • AFP - 13. Oktober 2025, 10:46 Uhr
Bild vergrößern: Mammutprozess zu Dieselskandal in Großbritannien beginnt
Autofahrer
Bild: AFP

In Großbritannien hat am Montag der Prozess gegen eine Reihe von Autobauern begonnen, denen im Zuge des sogenannten Dieselskandals Manipulation der Abgaswerte ihrer Fahrzeuge vorgeworfen wird.

In Großbritannien beginnt am Montag der Prozess gegen eine Reihe von Autobauern, denen im Zuge des sogenannten Dieselskandals Manipulation der Abgaswerte ihrer Fahrzeuge vorgeworfen wird. In dem auf drei Monate angesetzten Gerichtsverfahren vor dem High Court in London soll die Frage geklärt werden, ob in Dieselautos von Mercedes, Ford, Peugeot-Citroën, Renault und Nissan eingebaute Systeme dazu dienten, die Abgasvorschriften zu umgehen.

Der Prozess gegen die fünf Hauptangeklagten soll dabei auch einen Präzedenzfall für andere Hersteller schaffen und könnte den Weg für Entschädigungszahlungen in Milliardenhöhe ebnen. Die Klagen wurden im Namen von 1,6 Millionen Autofahrerinnen und Autofahrern gegen 14 Automobilhersteller eingereicht, darunter auch Jaguar Land Rover, Toyota, Vauxhall-Opel und BMW.

Mercedes und der US-Autobauer Ford wiesen die Vorwürfe als "unbegründet" zurück. Der japanische Hersteller Nissan äußerte sich bislang nicht öffentlich. Stellantis, der Mutterkonzern der französische Marken Peugeot und Citroën, sowie der französische Hersteller Renault erklärten, dass die von ihnen verkauften Fahrzeuge den damaligen Vorschriften entsprochen hätten.

Der Dieselskandal war im September 2015 bekannt geworden. Der Autobauer VW räumte damals ein, bei den Dieselmotoren von elf Millionen Autos der Marken Volkswagen, Seat, Audi und Skoda eine Software verbaut zu haben, die den Ausstoß von Stickoxid zwar auf dem Prüfstand senkte, nicht aber im Straßenverkehr.

VW akzeptierte in Großbritannien im Jahr 2022 eine Zahlung in Höhe von 193 Millionen Pfund (knapp 227 Millionen Euro), um das Verfahren beizulegen. Der Londoner High Court hatte zuvor im Jahr 2020 festgestellt, dass Volkswagen verbotene Abschalteinrichtungen eingesetzt hatte, um Emissionsprüfungen zu manipulieren. Insgesamt zahlte Volkswagen im Zuge des Skandals mehr als 32 Milliarden Euro an Strafen und Entschädigungen, insbesondere in den USA.

Weitere Meldungen

Wadephul will in China "zentrale Fragen" der deutschen Wirtschaft ansprechen

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) will bei seinem Besuch in China die Probleme deutscher Unternehmen mit Blick auf das Land ansprechen. "Handelsbeschränkungen

Mehr
Autoindustrie fordert engere Zusammenarbeit mit China

Mit Blick auf die China-Reise von Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) fordert die deutsche Autoindustrie eine engere Zusammenarbeit mit dem Land. "Deutschland und Europa

Mehr
Butterpreis sinkt weiter - 250 Gramm bei Lidl und Norma für 99 Cent

Die Discounter Lidl und Norma haben den Butterpreis weiter gesenkt - auf unter einen Euro. Bei Lidl werden für ein Paket Butter zu 250 Gramm der Eigenmarke Milbona seit Freitag

Mehr

Top Meldungen

VDA ruft Europa zur engeren Zusammenarbeit mit China auf

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - VDA-Präsidentin Hildegard Müller hat Deutschland und Europa zu einer engeren Zusammenarbeit mit China aufgerufen. "Deutschland und Europa

Mehr
Söder und Bayaz wollen Unternehmensteuerreform vorziehen

München/Stuttgart (dts Nachrichtenagentur) - Angesichts der hartnäckigen Konjunkturschwäche gibt es erste Vorstöße aus der Politik, die deutschen Unternehmen schneller zu

Mehr
Weniger neue Solaranlagen - Investitionsbereitschaft von Hausbesitzern aber hoch

In diesem Jahr sind deutlich weniger Solarstromanlagen auf Häusern installiert worden als 2024. Im bisherigen Jahresverlauf liege der Rückgang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum

Mehr