Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Deutsche Stiftung für Engagement und Ehrenamt (DSEE) kritisiert den Vorstoß von Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zur Einführung eines gesellschaftlichen Pflichtjahres.
"Das Ehrenamt zeichnet sich durch Freiwilligkeit aus", sagte DSEE-Vorstand Jan Holze der "Rheinischen Post" (Dienstagausgabe). "Demgemäß ist gegenüber einem sozialen Pflichtjahr die Stärkung der Strukturen des Ehrenamts vorzuziehen." Dazu gehörten auch der Ausbau und die Stärkung der Freiwilligendienste und der Bürokratieabbau für Ehrenamtliche.
Er sieht auch keinen Nutzen für einen möglichen Nachwuchs. Zwar würden mehr Menschen den Einsatzstellen zugeführt werden, diese "zeichnen sich durch die Verpflichtung jedoch durch Desinteresse und fehlende Motivation aus", so Holze. "Dies bedeutet eine Mehrbelastung statt einer Entlastung für die Einsatzstellen."
In den vergangenen Jahren habe das Engagement in der Bevölkerung kontinuierlich zugenommen. Der Hang gehe jedoch zu einem Kurzzeitengagement statt der Übernahme auf Dauer von Positionen in Leitungs- und Vorstandsfunktionen. "Diesen Malus wird aber auch ein soziales Pflichtjahr nicht beheben", erklärte Holze.
Brennpunkte
Ehrenamtsstiftung kritisiert Vorstoß für Gesellschafts-Pflichtjahr
- dts - 6. Oktober 2025, 13:48 Uhr

.
Weitere Meldungen
Nach den jüngsten Drohnen-Vorfällen in Deutschland richtet sich der Verdacht der Bundesregierung gegen Moskau. "Die Vermutung ist, dass Russland hinter den meisten dieser
MehrDer für die stundenlange Sperrung des Oktoberfests verantwortliche 57-Jährige hat vor dem Brandanschlag auf sein Elternhaus und seinen Suizid weitere Briefe mit Drohungen
MehrDas Landgericht Stuttgart hat für einen 36-Jährigen wegen der brutalen Tötung eines Manns die dauerhafte Unterbringung in einem psychiatrischen Krankenhaus angeordnet. Der
MehrTop Meldungen
Ist Facebook wirklich "kostenlos"? Mit einem am Montag veröffentlichten Beschluss hat der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe diese Frage dem Europäischen Gerichtshof (EuGH)
MehrDas Beratergremium des Bundeswirtschaftsministeriums (BMWE) von Katherina Reiche (CDU) dringt auf umfassende Reformen, um die derzeitige Wachstumsschwäche in Deutschland zu
MehrBrüssel (dts Nachrichtenagentur) - Die EU-Kommission will offenbar einen Zoll von 50 Prozent auf die Einfuhr von Stahl einführen, wenn gewisse Kontingente überschritten werden.
Mehr