Brennpunkte

Union hält geplante Strafverschärfung für Flughafen-Kleber nicht für ausreichend

  • AFP - 25. Juli 2024, 13:07 Uhr
Bild vergrößern: Union hält geplante Strafverschärfung für Flughafen-Kleber nicht für ausreichend
Aufgeschnittener Zaun am Flughafen Frankfurt/Main
Bild: AFP

Die Union hält die von der Bundesregierung geplanten Strafverschärfungen wegen Blockadeaktionen von Klimaaktivisten an Flughäfen nicht für ausreichend. Die CDU/CSU-Fraktion sprach von einer 'Mogelpackung', die nicht zu höheren Strafen führen werde.

Die Union hält die von der Bundesregierung geplanten  Strafverschärfungen wegen Blockadeaktionen von Klimaaktivisten an Flughäfen nicht für ausreichend. Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) werfe "Nebelkerzen", wenn er auf die vergangene Woche im Kabinett beschlossene Reform des Luftsicherheitsgesetzes verweise, erklärte der rechtspolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Günter Krings, am Donnerstag. Denn letztlich werde diese nicht zu höheren Strafen für die Täter führen.

"Bei genauer Prüfung erweist sich der Regierungsentwurf als Mogelpackung", erklärte Krings. "Die neue Strafnorm, mit der das unberechtigte Eindringen in die Luftseite und Sicherheitsbereiche an Flughäfen bestraft werden soll, sieht eine Freiheitsstrafe bis zu zwei Jahren oder Geldstrafe vor." Dies entspreche dem Strafrahmen der Sachbeschädigung, die von den Tätern durch das Zerschneiden des Maschendrahtzauns jetzt bereits immer verwirklicht werde. 

"Ein derartiges Strafmaß ist unangemessen milde", kritisierte Krings. "Erforderlich ist ein spürbar erhöhtes Mindeststrafmaß, um Strafen zu erreichen, die abschrecken."

Wissing hatte seinerseits darauf verwiesen, dass auch ein höheres Strafmaß von bis zu fünf Jahren vorgesehen ist. Dies gilt einerseits für Fälle, in denen Eindringlinge verbotene Gegenstände wie Waffen oder ätzende beziehungsweise giftige Stoffe mit sich führen. Zudem kann die höhere Strafe verhängt werden, wenn die Absicht besteht, eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken.

Klimaaktivisten der Letzten Generation hatten am frühen Donnerstagmorgen erstmals auch das Rollfeld sowie Start- und Landebahnen von Deutschlands größtem Flughafen in Frankfurt am Main blockiert. Über hundert Flüge mussten darauf gestrichen werden. Bis 10.15 Uhr wurden alle festgeklebten Aktivisten nach Angaben der Bundespolizei wieder entfernt. Acht Teilnehmer wurden festgenommen und der Landespolizei übergeben.

Weitere Meldungen

Bis zu 48 Grad: Mehr als 20 Tote binnen 24 Stunden bei Hitzewelle in Marokko

Durch eine erneute Hitzewelle im nordafrikanischen Marokko sind binnen 24 Stunden mehr als 20 Menschen ums Leben gekommen. In Beni Mellal im Zentrum des Maghrebstaates seien in

Mehr
Gruppe in Berlin wegen Marihuanahandel und Plantagenbetrieb verurteilt

Weil sie im großen Stil mit Marihuana gehandelt und mehrere Plantagen betrieben haben sollen, hat das Landgericht Berlin am Donnerstag fünf Angeklagte verurteilt. Vier von ihnen

Mehr
Erste Spitzenpolitiker treffen zu Olympischen Spielen in Paris ein

Einen Tag vor der Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele am Freitag in Paris sind die ersten Staats- und Regierungschefs in der französischen Hauptstadt eingetroffen. Frankreichs

Mehr

Top Meldungen

Klimablockaden: ADV sieht Schaden in zweistelliger Millionenhöhe

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Chef des deutschen Flughafenverbands ADV, Ralph Beisel, hat die jüngsten Klebeaktionen der "Letzten Generation" scharf kritisiert. "Über die

Mehr
US-Wachstum im zweiten Quartal deutlich auf 2,8 Prozent gestiegen

Die US-Wirtschaft ist im zweiten Quartal deutlich kräftiger gewachsen als erwartet. Wie das Handelsministerium in Washington am Donnerstag mittelte, legte das Bruttoinlandsprodukt

Mehr
Blitzeinschläge verursachten 2023 so viele Kosten wie seit 20 Jahren nicht

Schäden durch Blitzeinschläge haben im vergangenen Jahr so viele Kosten verursacht wie seit 20 Jahren nicht mehr. "Die Versicherer leisteten insgesamt rund 330 Millionen Euro für

Mehr