Politik

US-Ölsanktionen gegen Russland: Trump stellt Ungarn Ausnahme in Aussicht

  • AFP - 7. November 2025, 20:35 Uhr
Bild vergrößern: US-Ölsanktionen gegen Russland: Trump stellt Ungarn Ausnahme in Aussicht
Trump und Orban vor dem Weißen Haus am 7. November
Bild: AFP

US-Präsident Donald Trump hat Ungarn eine Ausnahme von den Ölsanktionen gegen Russland in Aussicht gestellt. Die USA hatten Ende Oktober Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil verhängt.

US-Präsident Donald Trump hat Ungarn eine Ausnahme von den Ölsanktionen gegen Russland in Aussicht gestellt. Die USA prüften dies, sagte Trump am Freitag bei einem Treffen mit dem ungarischen Regierungschef Viktor Orban im Weißen Haus. Mit Blick auf den Ukraine-Krieg sagte der US-Präsident, er wolle sich weiterhin nach Möglichkeit mit dem russischen Staatschef Wladimir Putin in Budapest treffen.

Die USA hatten im Oktober Sanktionen gegen die russischen Ölkonzerne Rosneft und Lukoil verhängt. Washington begründete dies mit Putins Weigerung, den Krieg gegen die Ukraine zu beenden. Orban dringt auf eine Ausnahme von den Sanktionen. Das Land bezieht wie die Slowakei  weiter große Mengen russischen Öls über die Druschba-Pipeline. Daneben kauft Ungarn weiter im großen Stil Erdgas aus Russland.

Die USA hatten Ende Oktober bereits Deutschland eine Ausnahme von den Ölsanktionen gewährt. Die Strafmaßnahmen gelten nicht für die unter Treuhand stehenden deutschen Tochtergesellschaften des russischen Ölkonzerns Rosneft. Deutschland besitzt unter anderem eine Mehrheit an der Raffinerie PCK in Schwedt, die Berlin und den Nordosten Deutschlands mit Kraftstoff und Heizöl versorgt. Ohne die Ausnahmeregel hätte PCK womöglich Insolvenz anmelden müssen.

Trump zeigte Verständnis für die ungarische Abhängigkeit von Russland: Mangels Zugang zu Seehäfen sei es für Orban "sehr schwierig, Öl und Gas aus anderen Regionen zu beziehen", sagte der US-Präsident.

Zu seinen ins Stocken geratenen Friedensbemühungen für die Ukraine sagte Trump, er strebe weiterhin ein Treffen mit Putin an. "Ich würde es gerne in Ungarn lassen, in Budapest", sagte er. Orban könne ihm beim Dialog mit dem Kremlchef helfen, sagte Trump: "Er versteht Putin und kennt ihn sehr gut". 

Gegenüber politischen Gegnern demonstrierten Trump und Orban im Weißen Haus erneut den Schulterschluss. Trump lobte den Rechtsnationalisten aus Budapest als "großartigen Anführer". 

Vor der im Frühjahr erwarteten Parlamentswahl in Ungarn steht Orban unter Druck: Oppositionsführer Peter Magyar liegt in Umfragen vorn. Orban regiert Ungarn seit 15 Jahren, nach einer ersten vierjährigen Amtszeit bis 2002. Er ist damit der dienstälteste europäische Regierungschef.

Trump forderte, die anderen europäischen Länder sollten "Ungarn mehr respektieren". Orban habe "Recht bei der Einwanderung" gehabt. Der ungarische Regierungschef betonte, die Migration in seinem Land liege bei "null".

In der Flüchtlingskrise ab 2015 hatte Ungarn die Aufnahme von Migranten verweigert. Das Land sperrt sich zudem gegen einen Solidaritätsmechanismus, den die EU zur Entlastung von Ländern wie Italien und Griechenland vereinbart hat.

Weitere Meldungen

USA verweigern Überprüfung ihrer Menschenrechtslage durch die UNO

Die USA haben eine turnusmäßig anstehende Überprüfung ihrer Menschenrechtslage durch die Vereinten Nationen verweigert. Bei der Sitzung zum sogenannten Universal Periodic

Mehr
"Viele sind genervt": Chef der Jungen Union kritisiert Merkels Wortmeldungen

Der Chef der Jungen Union, Johannes Winkel, hat die öffentlichen Äußerungen von CDU-Altkanzlerin Angela Merkel kritisiert. "Es ist außergewöhnlich, wie oft sie sich in die

Mehr
Merz in Belém: Wirtschaft und Innovation sind "Schlüssel" beim Klimaschutz

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat beim Klima-Gipfel im brasilianischen Belém die Wirtschaft und die Innovationskraft als Schlüssel bei der Bekämpfung der Erderwärmung

Mehr

Top Meldungen

Deutsch-Spanier wird neuer Chef von Telefónica Deutschland

München (dts Nachrichtenagentur) - Der Deutsch-Spanier Santiago Argelich Hesse wird neuer Chef des Netzbetreibers Telefónica in Deutschland. Das teilte das Unternehmen am

Mehr
Bulgarien übernimmt Kontrolle über Raffinerie von russischem Lukoil-Konzern

Bulgarien hat die gesetzliche Grundlage verabschiedet, um die Kontrolle über eine Raffinerie des russischen Lukoil-Konzerns zu übernehmen. Das Parlament in Sofia stimmte am

Mehr
Hunderte Flüge in den USA wegen "Government Shutdown" gestrichen

Washington (dts Nachrichtenagentur) - In den USA sind am Freitag Hunderte Flüge gestrichen worden, nachdem die Fluggesellschaften aufgrund des Regierungsstillstands angewiesen

Mehr