Wirtschaft

Bundesregierung erleichtert Abschuss von Wölfen

  • AFP - 7. November 2025, 17:58 Uhr
Bild vergrößern: Bundesregierung erleichtert Abschuss von Wölfen
Wolf in einem Wil1rk
Bild: AFP

Die Bundesregierung erleichtert den Abschuss von Wölfen: Das Raubtier werde in das Bundesjagdgesetz aufgenommen, der präventive Schutz von Weidetieren 'herausgestellt', wie am Freitag das Landwirtschafts- und das Umweltministerium mitteilten.

Die Bundesregierung erleichtert den Abschuss von Wölfen: Das Raubtier werde in das Bundesjagdgesetz aufgenommen, der präventive Schutz von Weidetieren "herausgestellt", wie am Freitag das Landwirtschafts- und das Umweltministerium mitteilten. Bundesländer könnten nun in Regionen mit hoher Wolfsdichte und einem günstigen Erhaltungszustand ein sogenanntes Bestandsmanagement einführen - und damit die Zahl der Wölfe "managen": Sogenannte Problemwölfe, die Zäune überwinden, dürfen erschossen werden.

Ein "günstiger" Erhaltungszustand ist laut der Fauna-Flora-Habitat-Richtlinie der EU Voraussetzung für die Bejagung einer Tierart. Die Bundesregierung hatte Mitte Oktober für weitere Regionen einen solchen Zustand der Wolfspopulation nach Brüssel gemeldet. Er gilt jetzt bis auf wenige Gegenden entlang der österreichischen Grenze in der gesamten Bundesrepublik.

Und auch in diesen Regionen, wo Weidegebiete nicht "zumutbar" mit Zäunen geschützt werden können, dürfen die Länder laut den Ministerien nun Gebiete ausweisen, in denen Wölfe "rechtssicher" getötet werden dürfen. Zur Begründung reicht hier die Vermeidung von Weidetierrissen. 

Landwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) erklärte, die Weidetierhaltung sei "Herzstück unserer Kulturlandschaft und prägt unsere Heimat - von den Deichen im Norden bis zu den Almen im Süden". Für viele Weidetierhalter sei der Wolf kein Fabelwesen, sondern "tägliche Realität". "Genau deshalb handeln wir." 

Umweltminister Carsten Schneider (SPD) erklärte, ein perfekter Herdenschutz sei nicht immer möglich, "und es gibt einzelne Wölfe, die Probleme bereiten". Solche Problemwölfe dürften künftig bejagt werden. Schneider kündigte eine Überprüfung der Regelung alle fünf Jahre an. "Richtschnur bleibt dabei der günstige Erhaltungszustand des Wolfes." Es gehe nicht darum, den Wolf wieder zu vertreiben, sondern um gangbare Wege, friedlich mit ihm zu leben.

Die Ministerien betonten, die EU-Artenschutzregeln würden auch weiterhin für den Wolf gelten. Zurschaustellung und Handel mit toten Wölfen seien auch künftig verboten. 

In Deutschland leben den Angaben zufolge aktuell 209 Wolfsrudel, vor allem in Brandenburg, Niedersachsen und Sachsen. Die Zahl der Wolfrisse ist demnach zuletzt gestiegen. Im Jahr 2024 wurden rund 4300 Nutztiere, überwiegend Schafe und Ziegen, von Wölfen gerissen, zum Teil trotz der weiterhin wichtigen Herdenschutzmaßnahmen wie Zäunen und Herdenschutzhunden.

Weitere Meldungen

Finanzierung für Deutschlandticket 2026 fix - Weitere Preisentwicklung offen

Die Finanzierung des Deutschlandtickets im kommenden Jahr ist beschlossen. Der Bundestag stimmte am Freitag für eine entsprechende Änderung des Regionalisierungsgesetzes. Diese

Mehr
Deutsche Exporte im September gestiegen - Lieferungen in die USA wieder im Aufwind

Im September sind nach Rückgängen in den Vormonaten wieder mehr Waren aus Deutschland exportiert worden. Im Vergleich zum August stieg der Exportwert um 1,4 Prozent auf 131,1

Mehr
Wegen Haushaltssperre werden Inlandsflüge in den USA gestrichen

Wegen der US-Haushaltssperre wird ab Freitag (Ortszeit) der inländische Flugverkehr in den Vereinigten Staaten eingeschränkt. Mehrere verkehrsreiche Flughäfen im Land werden

Mehr

Top Meldungen

Deutsch-Spanier wird neuer Chef von Telefónica Deutschland

München (dts Nachrichtenagentur) - Der Deutsch-Spanier Santiago Argelich Hesse wird neuer Chef des Netzbetreibers Telefónica in Deutschland. Das teilte das Unternehmen am

Mehr
Bulgarien übernimmt Kontrolle über Raffinerie von russischem Lukoil-Konzern

Bulgarien hat die gesetzliche Grundlage verabschiedet, um die Kontrolle über eine Raffinerie des russischen Lukoil-Konzerns zu übernehmen. Das Parlament in Sofia stimmte am

Mehr
Hunderte Flüge in den USA wegen "Government Shutdown" gestrichen

Washington (dts Nachrichtenagentur) - In den USA sind am Freitag Hunderte Flüge gestrichen worden, nachdem die Fluggesellschaften aufgrund des Regierungsstillstands angewiesen

Mehr