Wirtschaft

Mehrere Bundesländer fordern bis zu 50 Prozent Zoll auf Stahl

  • dts - 5. November 2025, 17:35 Uhr
Bild vergrößern: Mehrere Bundesländer fordern bis zu 50 Prozent Zoll auf Stahl
Stahlproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

.

Düsseldorf (dts Nachrichtenagentur) - Vor dem "Stahlgipfel" im Kanzleramt fordern die Bundesländer Niedersachsen, NRW, Sachsen, das Saarland und Bremen drastische Strafzölle auf Stahl.

Als "Übergangslösung auf dem Weg zu einem fairen und regelbasierten Welthandel nach WTO-Standards" solle in der EU ein Zollkontingentsystem geprüft, und für Importe außerhalb dieser Quoten "ein wirksamer Strafzoll" implementiert werden, heißt es in einer gemeinsamen Erklärung, die am Mittwoch veröffentlicht wurde.

Die Ministerpräsidenten der fünf Länder fordern demnach "mindestens 50 Prozent, analog zum US-Niveau". Ein solches Instrument soll außerdem "möglichst auf alle Erzeugnisse der Stahlwertschöpfungskette abzielen, also auch Vor- und weiterverarbeitete Produkte umfassen".

Gleichzeitig müssten weiterverarbeitende Betriebe im Binnenmarkt "ihre internationale Wettbewerbsfähigkeit behalten und nicht unangemessen belastet werden". Deswegen komme es jetzt darauf an, den Vorschlag der EU-Kommission für ein neues Handelsinstrument im Stahlbereich gemeinsam mit Parlament und Rat zügig zu verabschieden, um Planungssicherheit für alle Marktteilnehmer zu schaffen. Importe von Stahl- und Stahlprodukten aus Russland wollen die fünf Länder ganz verbieten.

Zudem müsse der CO2-Grenzausgleich bis spätestens Januar 2026 vollständig funktionieren, sonst seien kostenlose Emissionszertifikate beizubehalten.

Für die Transformation der Stahlindustrie sei außerdem eine verlässliche Wasserstoffversorgung und die Absicherung von Stromlieferverträgen notwendig. "Ohne ausreichend Wasserstoff zu wettbewerbsfähigen Preisen ist eine Dekarbonisierung der Rohstahlerzeugung nicht möglich", schreiben die fünf Länder, und weiter: "Es muss daher eine fristgerechte Fertigstellung des Wasserstoff-Kernnetzes sichergestellt werden."

"Der Emissionshandel darf kein Deindustrialisierungsprogramm werden", sagte NRW-Ministerpräsident Hendrik Wüst (CDU) am Mittwoch bei Veröffentlichung des gemeinsamen Positionspapiers. Klimaschutz gelinge nur, wenn Unternehmen in moderne Technologien investieren könnten.

Weitere Meldungen

Bundesregierung prüft laut IAEA mögliche Rückkehr zur Atomkraft

Berlin/Wien (dts Nachrichtenagentur) - Der Generaldirektor der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEA), Rafael Mariano Grossi, erwartet eine Rückkehr Deutschlands zur

Mehr
US-Arbeitsmarkt schwächelt weiter - große Unsicherheit wegen fehlender Daten

Der Arbeitsmarkt in den USA schwächelt weiterhin. Private Firmen schufen im Oktober zwar mehr Arbeitsplätze als erwartet, im Vergleich zum Jahresbeginn seien die Einstellungen

Mehr
Bericht: Mitarbeiterzufriedenheit bei der Bahn sinkt auf Tiefstand

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Zufriedenheit der Mitarbeiter der Deutschen Bahn (DB) ist auf einen Tiefstand gesunken. Das geht aus einer internen Umfrage vor, über die

Mehr

Top Meldungen

Ausschluss von "Schäden durch Pandemien" in Reiseversicherung ist zulässig

Eine Jahres-Reiseversicherung darf vorsehen, dass "Schäden durch Pandemien" nicht versichert sind. Die entsprechende Klausel ist transparent genug und benachteiligt Verbraucher

Mehr
Sexpuppen-Skandal: Frankreich will Onlinehändler Shein vorläufig sperren

Während in Paris der erste dauerhafte Laden des asiatischen Onlinehändlers Shein eröffnete, hat die französische Regierung die vorläufige Sperre dessen Online-Plattform

Mehr
FDP kritisiert Bürokratieabbau-Maßnahmen als "Mogelpackung"

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - FDP-Chef Christian Dürr hat die von der Bundesregierung beschlossenen Bürokratieentlastungen scharf kritisiert und den Koalitionspartnern

Mehr