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FLI: Hohes Risiko für Vogelgrippe-Ausbrüche in Geflügelhaltungen

  • dts - 24. Oktober 2025, 16:35 Uhr
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Henne (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Greifswald (dts Nachrichtenagentur) - Angesichts der zahlreichen Fälle von Vogelgrippe in Deutschland warnt die Präsidentin des Friedrich-Loeffler-Instituts (FLI), Christa Kühn, vor einer "ungewöhnlich dynamischen Entwicklung". Zwar lägen die absoluten Fallzahlen derzeit noch unter den Spitzenwerten früherer Jahre, aber "was uns beunruhigt, ist der sehr schnelle Verlauf der letzten Tage", sagte Kühn den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben).

Das FLI stuft das Risiko weiterer Ausbrüche in Geflügelhaltungen aktuell als "hoch" ein. Für den Menschen bestehe laut Kühn jedoch weiterhin nur ein sehr geringes Infektionsrisiko. "Das Virus ist nach wie vor ein Vogelvirus", erklärte sie.

Besonders betroffen seien derzeit Kraniche und andere Wildvögel. "Wir sehen lokal Sterberaten von über zehn Prozent", sagte Kühn. Die tatsächlichen Zahlen ließen sich jedoch schwer beziffern, da viele Tiere nicht gefunden würden.

Trotz der massiven Ausfälle erwartet Kühn keine vollständige Gefährdung des Kranichbestands. "Es war ein gutes Brutjahr, sodass sich die Population vermutlich erholen kann. Wir müssen also keine Sorge haben, nächstes Jahr keine Kraniche mehr bei uns zu sehen", sagte die FLI-Präsidentin.

Den Begriff "Superspreader", der in einigen Medien im Zusammenhang mit Kranichen kursiert, weist Kühn zurück. "Von dem Begriff `Superspreader` halte ich in diesem Zusammenhang nichts. Der Begriff verzerrt das Bild und schürt unnötige Panik", sagte sie. "Kraniche sind zwar besonders empfänglich und scheiden das Virus stark aus - aber sie sind nicht die alleinigen Treiber."

Wichtig sei, den Kontakt zu infizierten Wildvögeln strikt zu vermeiden. "Wer in betroffenen Gebieten lebt, sollte Katzen möglichst im Haus halten und Hunde an der Leine führen. Doch selbst wenn eine Katze einen infizierten Vogel frisst, kann das zwar für die Katze gefährlich werden, aber ein Risiko für die Besitzer bleibt gering", so Kühn. "Was wir jetzt brauchen, ist Aufmerksamkeit - aber keine Hysterie."

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