Politik

Moldaus Präsidentin Sandu ernennt Geschäftsmann zum Regierungschef

  • AFP - 24. Oktober 2025, 11:07 Uhr
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Moldaus Präsidentin Maia Sandu im September
Bild: AFP

Moldaus pro-europäische Präsidentin Maia Sandu hat den Ökonom und Geschäftsmann Alexandru Munteanu zum neuen Regierungschef des osteuropäischen Landes ernannt. Das Parlament dürfte den neuen Ministerpräsidenten in der nächsten Woche bestätigen.

Moldaus pro-europäische Präsidentin Maia Sandu hat den Ökonom und Geschäftsmann Alexandru Munteanu zum neuen Regierungschef des osteuropäischen Landes ernannt. Die Wahl sei nach "Beratungen mit Parlamentsfraktionen" auf Munteanu gefallen, teilte Sandu am Freitag im Onlinedienst Facebook mit. Das Parlament dürfte den 61-Jährigen, der über die moldauische, rumänische und die US-Staatsbürgerschaft verfügt, bei einer Abstimmung in der nächsten Woche bestätigen.

Ende September hatte Sandus pro-europäische Regierungspartei PAS die Parlamentswahl in Moldau klar gewonnen. Sie verteidigte mit 55 Mandaten die absolute Mehrheit im 101 Sitze zählenden Parlament. Sandu sprach von einem "klaren Mandat" für die Fortsetzung des EU-Beitrittsprozesses ihres Landes. Sowohl die Präsidentin als auch die EU-Kommission hatten Moskau im Vorfeld massive Versuche vorgeworfen, die Wahl zu seinen Gunsten beeinflussen zu wollen.

Munteanu verfügt über keine politische Erfahrung und ist bislang erst selten öffentlich aufgetreten. In der Vergangenheit arbeitete er, ebenso wie Sandu, bei der Weltbank und unterrichtete als Professor. Er lebte mehrere Jahre in der Ukraine und zog nach Russlands Invasion im Jahr 2022 nach Bukarest.

Munteanu vertritt ebenfalls eine dezidiert pro-europäische Position. Er werde "jede Anstrengung unternehmen, damit wir bis 2028 der EU beitreten", sagte er in der vergangenen Woche in einem TV-Interview. Die Opposition erklärte, gegen Munteanu als Regierungschef stimmen zu wollen.

Die ehemalige Sowjetrepublik Moldau, die seit Juni 2024 Verhandlungen über einen EU-Beitritt führt, gehört zu den ärmsten Ländern Europas. Der pro-russische Patriotische Block wirft der Regierungspartei PAS vor, durch den Bruch mit Moskau die wirtschaftliche Lage verschlechtert und die Gaspreise in die Höhe getrieben zu haben. 

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