Finanzen

Steuerschätzer schrauben Erwartungen nach oben

  • dts - 23. Oktober 2025, 11:18 Uhr
Bild vergrößern: Steuerschätzer schrauben Erwartungen nach oben
Lars Klingbeil am 23.10.2025, via dts Nachrichtenagentur

.

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Bund, Länder und Kommunen können mit höheren Steuereinnahmen rechnen als noch im Frühjahr prognostiziert. Gegenüber der Mai-Schätzung wird in allen Jahren des Schätzzeitraums mit einer besseren Entwicklung gerechnet, teilte Bundesfinanzminister Lars Klingbeil (SPD) am Donnerstag mit.

Die Steuereinnahmen liegen demnach im Vergleich zur Schätzung vom Mai jährlich im Schnitt um einen mittleren einstelligen Milliardenbetrag höher. Schon im laufenden Jahr 2025 sind es wohl 11 Milliarden Euro zusätzlich, in den Jahren 2026 bis 2029 wird nun mit zusammengenommen 22,6 Milliarden Euro mehr gerechnet. Damit bewahrheiteten sich vorherige Berichte, die vor Beginn der Sitzung der Steuerschätzer kursierten, wonach angeblich rund 100 Milliarden Euro zusätzlich erwartet würden, nicht.

Höhere Einnahmeerwartungen haben dabei insbesondere Länder und Gemeinden zu verzeichnen. Auf Bundesebene ist hingegen ab dem Jahr 2028 mit niedrigeren Steuereinnahmen zu rechnen als noch in der letzten Steuerschätzung im Mai angenommen.

"Was wir tun, wirkt", sagte Klingbeil dennoch zu den Zahlen am Donnerstag. Das Investitionspaket sei "ein starker Impuls für neues Wirtschaftswachstum". Die steigenden Steuereinnahmen stärkten "vor allem die Handlungsfähigkeit von Ländern und Kommunen". Weil der Bund ganz überwiegend die Kosten des sogenannten "Wachstumsboosters" trage, mit dem die Wirtschaft angekurbelt werden soll, profitiert er nach Angaben des Ministers wenig von zusätzlichen Steuereinnahmen. "Aber der Weg ist richtig, denn für mich bleibt entscheidend, Arbeitsplätze in Deutschland zu sichern und die Jobs der Zukunft hier zu schaffen", sagte Klingbeil.

Der Konsolidierungsdruck im Bundeshaushalt bleibe aber in jedem Fall hoch: "Wir werden mit Blick auf die Haushaltslücken ab 2027 weiterhin einen strikten Konsolidierungskurs fahren: Alle Ministerien bleiben gefordert, Einsparungen vorzunehmen." Der Minister kündigte außerdem weitere Reformen an. Damit solle die Wirtschaft wettbewerbsfähiger gemacht und Bürokratie abgebaut werden.

Weitere Meldungen

Tourismus-Koordinator pocht auf Gastro-Steuersenkung

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Christoph Ploß, Koordinator der Bundesregierung für maritime Wirtschaft und Tourismus, fordert ein Einlenken der Bundesländer beim Streit um

Mehr
Union warnt nach Steuerschätzung vor nachlassenden Reformbemühungen

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Angesichts der etwas erhöhten Prognose der Steuerschätzer hat die Union davor gewarnt, Abstriche bei den Bemühungen um Reformen und

Mehr
Urteil: Keine steuerliche Unterstützung für private Pflegezusatzversicherung

Für den Abschluss einer freiwilligen Pflegezusatzversicherung gibt es keine steuerliche Unterstützung. Ein Abzug der Beiträge als Sonderausgaben ist verfassungsrechtlich nicht

Mehr

Top Meldungen

EU-Regierungschefs drohen China wegen Exportblockade mit Sanktionen

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Die EU-Staats- und Regierungschefs wollen die EU-Kommission erstmals ausdrücklich zu Gegenmaßnahmen gegen Chinas Exportblockaden

Mehr
Bundesregierung will in Nexperia-Krise vermitteln

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das Wirtschaftsministerium hat am Mittwochabend eine Krisensitzung wegen drohender Produktionsausfälle durch die Nexperia-Krise mit betroffenen

Mehr
Merz macht sich "allergrößte Sorgen" um Arbeitsplätze in Europa

Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat nachdrücklich "schnelle Entscheidungen" der EU zur Wiederherstellung der Wettbewerbsfähigkeit der europäischen Industrie gefordert. "Ich

Mehr