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80.000 Menschen feiern in Rom Heiligsprechung von "Influencer Gottes"

  • AFP - 7. September 2025, 16:57 Uhr
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Papst Leo nimmt auf dem Petersplatz ein Bad in der Menge
Bild: AFP

Er ist als 'Influencer Gottes' bekannt und jetzt offiziell ein Heiliger: Der im Alter von 15 Jahren an Leukämie gestorbene italienischen Jugendliche Carlo Acutis ist am Sonntag von Papst Leo XIV. heilig gesprochen worden.

Er ist als "Influencer Gottes" bekannt und jetzt offiziell ein Heiliger: Der im Alter von 15 Jahren an Leukämie gestorbene italienischen Jugendliche Carlo Acutis ist am Sonntag von Papst Leo XIV. heiliggesprochen worden. Der Messe auf dem Petersplatz wohnten seine Familie und zehntausende Jugendliche aus aller Welt bei. Der internetafine und tiefgläubige "Cyberapostel" Acutis ist der erste Vertreter der Millennial-Generation, der heiliggesprochen wurde. Im Anschluss an die Messe nahm Leo XIV. auf dem Petersplatz ein Bad in der Menge.

Nach Schätzungen des Vatikans nahmen etwa 80.000 Menschen an der Messe teil. Viele von ihnen hielten Flaggen verschiedener Länder und Fotos von Acutis in die Höhe. Die Atmosphäre sei "wunderschön", sagte der 17-jährige Filippo Bellaviti der Nachrichtenagentur AFP. Acutis sei für ihn ein Vorbild, "weil er es geschafft hat seinen Alltag - die Schule, Fußball und seine Leidenschaft für IT und Computer - mit seinem unerschütterlichen Glauben zu verbinden". 

Neben Acutis wurde auch der italienische Student Pier Giorgio Frassati heiliggesprochen. Er lebte von 1901 bis 1925 und war für sein soziales Engagement bekannt. An der Fassade des Petersdoms waren große Portraits der beiden jungen Männer angebracht.

"Ich freue mich, so viele junge Menschen zu sehen", hatte Papst Leo vor der Messe betont. Für ihn waren die Heiligsprechungen am Sonntag die ersten seit seiner Wahl im Mai. Im Anschluss an die Messe wandte sich der Pontifex der Menschenmenge auf dem Petersplatz zu und ließ sich über den Platz fahren. Von seinem Papamobil aus segnete er Gläubige.

Allein aus Assini, wo der konservierte Leichnam von Carlo Acutis in einer Kirche aufgebahrt liegt, reisten rund 800 Menschen mit einem Sonderzug nach Rom an. Sein in einem Sarg mit Glasfenster ausgestellter Leichnam - in Jeans, Sweatshirt und Turnschuhen - ist ein beliebtes Ziel katholischer Pilger.

Acusis' Mutter Antonia Salzano bedankte sich bei allen, die gekommen waren, um die Heiligsprechung ihres Sohnes zu feiern. In einem von der Diozöse in Assini veröffentlichten Video betonte sie, ihr Sohn sei der Beweis, dass "wir alle dazu berufen sind, Heilige zu sein".

Acutis wurde 1991 in London als Sohn italienischer Eltern geboren. Er wuchs in der norditalienischen Stadt Mailand auf, wo er täglich die Messe besuchte und sich für von Mobbing betroffene Kinder und Obdachlose engagierte. Der Computer-Fan brachte sich selbst das Programmieren bei und verbreitete seinen Glauben mit technischen Mitteln - etwa durch eine digitale Ausstellung über Wunder. 2006 starb er im Alter von 15 Jahren an Leukämie.

Seine Heiligsprechung war ursprünglich bereits für April vorgesehen, wurde aber nach dem Tod von Leos Vorgänger, Papst Franziskus, verschoben. Bereits 2020 war Acutis seliggesprochen worden. Der Vatikan bescheinigte ihm, dass seine posthume Fürsprache die Heilung eines brasilianischen Jungen ermöglicht habe, der an einer Bauchspeicheldrüsenkrankheit litt. 

Nachdem ihm ein zweites Wunder bescheinigt wurde, genehmigte Papst Franziskus Anfang des Jahres Acutis' Heiligsprechung. Bei dem zweiten Wunder handelte es sich demnach um die Heilung einer Schwerverletzten im Jahr 2022, deren Mutter am Grab des Jungen gebetet hatte. 

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