Bei einer Konferenz in Libyen zu irregulärer Einwanderung haben europäische und afrikanische Länder die Schaffung einer "strategischen" Zusammenarbeit in diesem Bereich diskutiert. "Es ist Zeit dieses Problem zu lösen", sagte der libysche Innenminister Imad Trabelsi am Mittwoch auf dem Transmediterranean Migrationsforum. "Libyen kann nicht weiter diesen Preis zahlen", fügte Trebelsi hinzu.
Libyen liegt rund 300 Kilometer von Italien entfernt und ist ein wichtiger Abfahrtsort für Migranten, hauptsächlich aus Afrika, die die gefährliche Reise über das Mittelmeer unternehmen, um ein besseres Leben in Europa zu suchen. Mit den zunehmenden Bemühungen der Europäischen Union, die irreguläre Einwanderung einzuschränken, stranden viele dieser Menschen inzwischen in Libyen oder anderen nordafrikanischen Ländern.
Der libysche Regierungschef Abdelhamid Dbeibah sprach von einer "moralischen Verantwortung" gegenüber den Menschen, die "die Wüste und das Meer" überqueren. "Wir können die Migrationskrise nur an der Wurzel beheben, in den Herkunftsländern", gab Dbeibah zu bedenken und forderte Entwicklungsprojekte in diesen Staaten.
Libyen erholt sich immer noch von jahrelangem Bürgerkrieg und Chaos nach dem Sturz von Machthaber Muammar al-Gaddafi im Jahr 2011. Menschenhändler haben sich die Instabilität des Landes zunutze gemacht. Libyen wird für seine Behandlung von Migranten und Flüchtlingen kritisiert, Menschenrechtsgruppen berichten von Erpressung und Versklavung.
Die italienische Ministerpräsidentin Giorgia Meloni forderte am Mittwoch in Tripolis ein Ende des "Menschenhandels", der "dieser Tage eins der mächtigsten kriminellen Netzwerke der Welt ist".
In Italien sind in diesem Jahr bisher 30.348 Migranten aus Nordafrika angekommen - ein Rückgang von 61 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.
Politik
Irreguläre Einwanderung: Afrika und Europa diskutieren "strategische" Zusammenarbeit
- AFP - 17. Juli 2024, 19:33 Uhr
Bei einer Konferenz zu irregulärer Einwanderung in Libyen haben europäische und afrikanische Länder die Schaffung einer 'strategischen' Zusammenarbeit in diesem Bereich diskutiert.
Weitere Meldungen
Als bislang prominentester Vertreter der Demokratischen Partei hat der Kongressabgeordnete Adam Schiff am Mittwoch US-Präsident Joe Biden zum Verzicht auf seine Kandidatur für
MehrBundeskanzler Olaf Scholz (SPD) will seinen bevorstehenden Urlaub auch zum Faulenzen nutzen. "Das kann ich ziemlich gut", verriet Scholz am Mittwoch in einem Interview mit dem
MehrBundeskanzler Olaf Scholz (SPD) hat sich beeindruckt vom schriftstellerischen Wirken von US-Vizepräsidentschaftskandidat J.D. Vance gezeigt - lässt politisch aber Distanz
MehrTop Meldungen
Angestellte des US-Versandhändlers Amazon werden in Großbritannien weiterhin nicht gewerkschaftlich vertreten sein. In einer äußerst knappen Abstimmung entschieden sich die rund
MehrDer Anteil der erneuerbaren Energien steigt in den Bereichen Wärme und Verkehr deutlich verhaltener an als bei der Stromproduktion. Während die Stromerzeugung aus Erneuerbaren im
MehrNach dem grünen Licht der serbischen Regierung für einen massiven Lithium-Abbau im Westen des Landes reist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Belgrad. Im Rahmen eines dortigen
Mehr