Wirtschaft

Anstieg von Erneuerbaren bei Wärme und Verkehr deutlich verhaltener als bei Strom

  • AFP - 17. Juli 2024, 15:28 Uhr
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Solar-Panele
Bild: AFP

Der Erneuerbarenanteil steigt in den Bereichen Wärme und Verkehr deutlich verhaltener an als bei der Stromproduktion. Während die Stromerzeugung aus Erneuerbaren im ersten Halbjahr stark zulegte, gab es bei der Mobilität nur einen leichten Anstieg.

Der Anteil der erneuerbaren Energien steigt in den Bereichen Wärme und Verkehr deutlich verhaltener an als bei der Stromproduktion. Während die Stromerzeugung aus Erneuerbaren im ersten Halbjahr stark zulegte, gab es bei der Mobilität nur einen leichten Anstieg, wie das Umweltbundesamt (UBA) in Bonn am Mittwoch mitteilte. Im Wärmebereich ging die Produktion aus Erneuerbaren sogar zurück, was allerdings maßgeblich auf den gesunkenen Bedarf an Wärme zurückzuführen ist.

Der Anstieg bei der Stromproduktion betrug dem UBA zufolge neun Prozent verglichen mit dem Vorjahreszeitraum. UBA-Chef Dirk Messner nannte dies einen "Erfolg". "Die Ausbauzahlen machen zugleich deutlich, dass es weiter erheblicher Anstrengungen bedarf." Etwa sind den Angaben zufolge im ersten Halbjahr zwar 7,5 Gigawatt Leistung Solarstrom neu zugebaut worden, jedoch nur 0,9 Gigawatt Windenergie an Land und 0,4 Gigawatt Offshore-Windenergie.

Im Verkehr wurden im ersten Halbjahr 21,9 Terawattstunden aus erneuerbaren Quellen eingesetzt. Dem UBA zufolge ist das ein Anstieg von drei Prozent im Vergleich zum ersten Halbjahr 2023. Bei Biokraftstoffen gab es demnach keine wesentlichen Veränderungen, der Einsatz erneuerbaren Stroms stieg um 16 Prozent an. Das liegt vor allem am gestiegenen Anteil der Erneuerbaren bei der Stromerzeugung. Außerdem stieg der Bestand an E-Autos. Der Großteil des im Verkehrsbereich verbrauchten Stroms entfällt jedoch weiterhin auf den Schienenverkehr (70 Prozent).

Bei der Wärmeerzeugung wurden 111 Terawattstunden aus erneuerbaren Quellen produziert - sieben Prozent weniger als im ersten Halbjahr 2023. "Hauptursache hierfür war eine wärmere Witterung als im Vorjahreszeitraum, die den Wärmebedarf insgesamt drückte", wie die Behörde betonte.

Durch den verstärkten Einsatz von Wärmepumpen stieg der Anteil der Wärmegewinnung aus oberflächennaher Geothermie und Umweltwärme um 3,5 Prozent. "Der Absatz von Wärmepumpen ist laut jüngsten Verbandsmeldungen mit einem Rückgang von rund 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr allerdings stark rückläufig", ergänzte das UBA. Der Großteil der erneuerbaren Wärme stamme noch immer aus Biomasse wie Holz.

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