Brennpunkte

Zahl der Internet-Löschungen wegen Kinderpornografie steigen sprunghaft

  • AFP - 17. Juli 2024, 16:38 Uhr
Bild vergrößern: Zahl der Internet-Löschungen wegen Kinderpornografie steigen sprunghaft
Minister Buschmann
Bild: AFP

Die Zahl der Seiten im Internet, die wegen kinderpornografischer Inhalte polizeilich gesperrt wurden, hat 2023 im Vergleich zum Vorjahr um ein Vielfaches zugenommen. Das BKA bearbeitete 54.613 Hinweise - nach 15.309 Hinweisen im Vorjahr.

Die Zahl der Seiten im Internet, die wegen kinderpornografischer Inhalte polizeilich gesperrt wurden, hat 2023 im Vergleich zum Vorjahr um ein Vielfaches zugenommen. Das Bundeskriminalamt habe im Verlauf des vergangenen Jahres insgesamt 54.613 Hinweise zu kinderpornographischen Inhalten bearbeitet - und fast alle gemeldeten Seiten im Inland umgehend gesperrt, teilte das Bundesjustizministerium am Mittwoch mit. Im Vorjahr seien nur 15.309 derartige Hinweise beim BKA eingegangen. 

Diese kräftige Steigerung der Zahlen geht nach Angaben des Ministeriums auf einen einzigen inländischen Imagehoster - also eine Speicherplattform - zurück, der etwa 21.000 kinderpornografische Inhalte direkt an das BKA gemeldet habe.

Von den gemeldeten Hinweisen bezogen sich im vergangenen Jahr 43.533 auf einen Serverstandort im Inland - im Vorjahr waren es nur 7868. Von diesen Seiten in Deutschland hätten 99 Prozent innerhalb einer Woche gelöscht werden können, teilte das Ministerium mit.  

Wegen des "komplexeren Verfahrensablaufs und der größeren Anzahl der beteiligten Stellen" war den Angaben zufolge für die Löschung im Ausland gehosteter Inhalte mehr Zeit erforderlich. Hier waren 57,6 Prozent der Inhalte binnen einer Woche nach Eingang des Hinweises beim BKA gelöscht, wie das Ministerium mitteilte. Nach vier Wochen betrug die Löschquote 88,2 Prozent.

Die Zahlen sind in dem so genannten Löschbericht enthalten, den Bundesjustizminister Marco Buschmann (FDP) und Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) am Mittwoch dem Kabinett vorlegten. "Die hohen Löschquoten belegen, dass das Konzept 'Löschen statt Sperren' weiterhin wirkungsvoll ist", erklärte Minister Buschmann. "Kinderpornographische Inhalte sind abscheulich."

Innenministerin Faeser wies darauf hin, dass Darstellungen sexualisierter Gewalt "immer auch der Ausgangspunkt für die Ermittlung noch andauernder Missbrauchsfälle" seien. "Unsere Ermittlungsbehörden arbeiten mit Hochdruck daran, andauernde Missbrauchstaten zu beenden und die Täter schnell und konsequent zu ermitteln. Die Täter dürfen sich nirgendwo sicher fühlen."

Weitere Meldungen

Mehrere Frauen werfen französischem Armenpriester Abbé Pierre sexuelle Gewalt vor

Der in Frankreich sehr bekannte und beliebte katholische Priester Abbé Pierre, Gründer der Hilfsorganisation Emmaüs, wird von mehreren Frauen sexueller Gewalt beschuldigt.

Mehr
Ex-Trump-Berater Navarro aus Gefängnis entlassen

Der ehemalige Berater von Ex-US-Präsident Donald Trump, Peter Navarro, ist der US-Gefängnisbehörde zufolge am Mittwoch nach einer viermonatigen Haftstrafe wegen Missachtung des

Mehr
Klimaaktivistin aus Gruppe Letzte Generation in Berlin zu Haftstrafe verurteilt

Eine 32-jährige Klimaaktivistin der Gruppe Letzte Generation ist wegen mehrerer Aktionen in Berlin zu einer Freiheitsstrafe von einem Jahr und vier Monaten verurteilt worden. Sie

Mehr

Top Meldungen

Anstieg von Erneuerbaren bei Wärme und Verkehr deutlich verhaltener als bei Strom

Der Anteil der erneuerbaren Energien steigt in den Bereichen Wärme und Verkehr deutlich verhaltener an als bei der Stromproduktion. Während die Stromerzeugung aus Erneuerbaren im

Mehr
Scholz reist nach Erlaubnis für massiven Lithium-Abbau in Serbien nach Belgrad

Nach dem grünen Licht der serbischen Regierung für einen massiven Lithium-Abbau im Westen des Landes reist Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) nach Belgrad. Im Rahmen eines dortigen

Mehr
Höhere Mindestlöhne im Elektrohandwerk ab 2025

Die Beschäftigten im Elektrohandwerk bekommen ab kommendem Jahr mehr Geld. Ab dem 1. Januar 2025 sollen die Mindestlöhne in tarifgebundenen Betrieben um 3,3 Prozent auf dann 14,41

Mehr