Wirtschaft

Deutsche Nordsee-Fischer dürfen 2026 weniger Hering und Kabeljau fangen

  • AFP - 15. Dezember 2025, 13:42 Uhr

Die deutschen Nordsee-Fischer dürfen im kommenden Jahr weniger Hering, Kabeljau und Seelachs fangen. Die erlaubten Fangmengen sinken nach einer Vereinbarung der EU mit Norwegen und Großbritannien deutlich.

Die deutschen Nordsee-Fischer dürfen im kommenden Jahr weniger Hering, Kabeljau und Seelachs fangen. Die erlaubten Fangmengen sinken nach einer Vereinbarung der EU mit Norwegen und Großbritannien deutlich, wie das Bundeslandwirtschaftsministerium am Montag mitteilte. Wissenschaftler warnen seit Jahren, dass die Arten durch Überfischung und die Folgen des Klimawandels bedroht werden.

Der Hering ist der wichtigste Nordsee-Fisch. Die erlaubte Fangmenge für deutsche Fischer fällt nach Ministeriumsangaben 29 Prozent geringer aus als in diesem Jahr. Die Fangmenge für Seelachs sinkt demnach um knapp ein Viertel, für den ohnehin bedrohten Kabeljau um fast die Hälfte. Zusätzlich soll es Schutzzonen geben, in denen während der Laiche nicht gefischt werden darf.

Bundeslandwirtschaftsminister Alois Rainer (CSU) sprach von "sehr schwierigen Zeiten" für die Fischerei. "Es ist gut, dass wir unseren Fischern diese Planungssicherheit geben können", fügte er hinzu. Auch bei der Scholle sinkt die erlaubte Fangmenge leicht, die Quote für Schellfisch bleibt für deutsche Fischer stabil. Aale dürfen weiter nicht gefischt werden.

Die erlaubten Fangmengen werden jedes Jahr neu festgelegt und sollen sich an wissenschaftlichen Empfehlungen orientieren. Zu den größten Streitpunkten zählte in diesem Jahr die Fangmenge für Makrelen im Nordatlantik, wo der Bestand drastisch zurückgegangen ist.

Die EU wirft vor allem dem nicht zur EU gehörenden Norwegen vor, die wissenschaftlichen Empfehlungen zu ignorieren und zu große Mengen zu fischen. Die erlaubte Fangmenge für Makrelen soll im kommenden Jahr deshalb um 70 Prozent sinken. Die Quote gilt wegen des Streits jedoch nur vorläufig und für die ersten sechs Monate 2026.

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