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Youtube attackiert australisches Plattformen-Verbot für Minderjährige

  • AFP - 3. Dezember 2025, 15:35 Uhr
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Youtube hat das in der kommenden Woche in Australien in Kraft tretende Verbot von Onlineplattformen für Kinder und Jugendliche scharf kritisiert. Das Gesetz werde Youtube 'weniger sicher' für Minderjährige machen, erklärte die Videoplattform.

Youtube hat das in der kommenden Woche in Australien in Kraft tretende Verbot von Onlineplattformen für Kinder und Jugendliche scharf kritisiert. Das Gesetz werde sein Ziel nicht erfüllen, sondern vielmehr Youtube "weniger sicher" für Kinder machen, erklärte die für politische Angelegenheiten zuständige Youtube-Managerin Rachel Lord am Mittwoch. Die australische Regierung wies die Kritik der zum Google-Konzern gehörenden Videoplattform zurück.

Das Social-Media-Verbot für Minderjährige in Australien tritt am Mittwoch kommender Woche in Kraft. Die Unternehmen werden durch das Gesetz verpflichtet, die Konten von Nutzerinnen und Nutzern unter 16 Jahren zu entfernen. Bei Verstoß droht ihnen eine Strafe in Höhe von bis zu 49,5 Millionen australischen Dollar (etwa 27,8 Millionen Euro). Bislang ist allerdings offen, wie die Umsetzung der gesetzlichen Vorgaben kontrolliert werden soll.

Australien ist mit dem scharf formulierten Gesetz ein weltweiter Vorreiter. Betroffen sind neben Youtube etwa auch Facebook, Instagram, Snapchat und Tiktok. Die Messengerdienste Whatsapp und Discord sowie die Spieleplattform Roblox sind bisher ausgenommen. 

Die australischen Youtube-Nutzer im Alter von unter 16 Jahren werden nach Angaben des Unternehmens am 10. Dezember automatisch aus ihren Konten auf der Plattform ausgesperrt. Sie können auch keine neuen Accounts anlegen.

Im Unterschied zu anderen Plattformen können Nutzer die Inhalte auf Youtube jedoch auch anschauen, ohne dort ein Konto zu haben. Dies bedeutet, dass Minderjährige unter 16 Jahren in Australien weiterhin Zugang zu Youtube haben werden. Ohne das Konto bleiben ihnen jedoch bestimmte Elemente der Plattform wie etwa "Sicherheitsfilter" unzugänglich, die nach Angaben des Unternehmens die Kinder und Jugendlichen vor gefährlichen Inhalten schützen.

Youtube-Managerin Lord kritisierte deshalb am Mittwoch, die "überstürzte Regulierung missversteht unsere Plattform und die Art und Weise, wie junge Australier sie nutzen". Ihr Unternehmen glaube daran, dass Kinder "in der digitalen Welt und nicht vor der digitalen Welt geschützt" werden sollten. Youtube habe von Eltern und Erziehern gehört, dass sie die "Sorgen" des Unternehmens hinsichtlich des Gesetzes teilten.

Die australische Kommunikationsministerin Anika Wells nannte die von Youtube vorgebrachte Kritik jedoch "geradezu eigenartig". Wenn Youtube selber darauf hinweise, dass es Inhalte auf seiner Plattform gebe, die für junge Nutzer ungeeignet seien, dann "ist dies ein Problem, dass Youtube beheben muss". 

Youtube kündigte an, dass es die aufgrund des Gesetzes gesperrten Konten archivieren werde, so dass sie reaktiviert werden könnten, wenn die Nutzer das Alter von 16 Jahren erreichen. Eine gegen Einschränkungen für Onlinenutzer eintretende Organisation mit dem Namen The Digital Freedom Project hatte vor einigen Tagen bekanntgegeben, dass sie Klage gegen das Social-Media-Verbot beim Obersten Gericht Australiens eingereicht habe.

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