Brennpunkte

Korruption: Selenskyj kündigt Umstrukturierung des staatlichen Energiesektors an

  • AFP - 15. November 2025, 17:15 Uhr
Bild vergrößern: Korruption: Selenskyj kündigt Umstrukturierung des staatlichen Energiesektors an
Präsident Wolodymyr Selenskyj
Bild: AFP

Nach dem jüngsten Korruptionsskandal hat der ukrainische Präsident Selenskyj eine 'Umstrukturierung' der staatlichen Energieunternehmen angekündigt. Beim Kernkraftwerksbetreiber Enerhoatom soll etwa ein neuer Aufsichtsrat eingesetzt werden.

Nach dem jüngsten Korruptionsskandal hat der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj eine "Umstrukturierung" im Energiesektor des Landes angekündigt. "Wir beginnen mit der Umstrukturierung der wichtigsten staatlichen Unternehmen im Energiesektor", erklärte Selenskyj am Samstag in Onlinediensten. Demnach soll innerhalb einer Woche ein neuer Aufsichtsrat bei Enerhoatom, dem Kernkraftwerksbetreiber im Zentrum des Skandals, eingesetzt werden.

Neben Enerhoatom sind auch andere staatliche Energieunternehmen betroffen, wie der Betreiber der Wasserkraftwerke des Landes oder die Unternehmen für Gasförderung und -transport. Laut Selenskyj wird eine "umfassende Prüfung" der finanziellen Aktivitäten dieser Unternehmen vorgenommen. Ebenso sollten Führungskräfte und "Vertreter des Staates", die dort tätig sind, ersetzt werden.

"Jedes in diesen Unternehmen aufgedeckte Schema muss schnell und gerecht beantwortet werden", erklärte Selenskyj. Er versicherte, er habe die Regierungsverantwortlichen angewiesen, eine "konstante und konstruktive Kommunikation mit den Strafverfolgungsbehörden und Antikorruptionsorganen" aufrechtzuerhalten.

Der Kernkraftwerksbetreiber Enerhoatom steht im Zentrum des jüngsten Korruptionsskandals. Am Montag hatte das ukrainische Antikorruptionsbüro (Nabu) bekannt gegeben, ein "kriminelles System" aufgedeckt zu haben, das zur Veruntreuung von 100 Millionen Dollar (etwa 86 Millionen Euro) geführt habe, was zur Entlassung der Minister für Justiz und Energie führte. 

Im Mittelpunkt der Affäre steht ein Vertrauter Selenskyjs, Timur Minditsch. Ihn beschuldigen Ermittler der weitverzweigten Korruption. Er hat das Land nach Angaben des Nabu-Chefermittlers Oleksander Abakumo kurz vor Hausdurchsuchungen verlassen. Dem Staatsanwalt zufolge übte Minditsch "Kontrolle über die Anhäufung, Verteilung und Legalisierung von Geldern aus, die durch kriminelle Handlungen im Energiesektor der Ukraine erlangt wurden".

Er wird zudem verdächtigt, Entscheidungen hochrangiger Regierungsbeamter beeinflusst zu haben, darunter Ex-Verteidigungsminister Rustem Umerow, der mittlerweile den nationalen Sicherheits- und Verteidigungsrat leitet. Ebenfalls zu den Verdächtigen in dem Fall zählt den Behörden zufolge der frühere Vize-Regierungschef Oleksij Tschernyschow. 

Weitere Meldungen

Kretschmer: "Russland muss perspektivisch wieder Handelspartner sein"

Dresden (dts Nachrichtenagentur) - Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) dringt darauf, in Zukunft wieder Energie aus Russland zu beziehen. "Wir müssen die

Mehr
CDU Berlin beschließt Sofortprogramm gegen Organisierte Kriminalität

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Berliner CDU hat am Samstag bei der Landesvorstandssitzung auf Vorlage von Justizsenatorin Felor Badenberg (CDU) ein Sofortprogramm gegen

Mehr
Neun Tote durch Sprengstoff-Explosion auf Polizeiwache im indischen Teil Kaschmirs

Wenige Tage nach einer Auto-Explosion in Neu Delhi sind bei einer Sprengstoffdetonation im indischen Teil von Kaschmir neun Menschen getötet worden. 31 weitere Menschen wurden

Mehr

Top Meldungen

Kretschmer: Kein Krankengeld für "die ersten ein oder zwei Tage"

Dresden (dts Nachrichtenagentur) - Um die wirtschaftliche Konkurrenzfähigkeit zu stärken, will Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU) die Zahl der Arbeitsstunden

Mehr
Söder fordert Rückkehr der Kernkraft

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der CSU-Vorsitzende und bayerische Ministerpräsident Markus Söder fordert einen grundlegenden Kurswechsel in der Energiepolitik. "Wir wollen

Mehr
DIHK: Gewerbesteuerlast in Deutschland steigt auf Rekordhoch

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Gewerbesteuer hat ein Rekordniveau erreicht. Im Bundesdurchschnitt stieg der Hebesatz in diesem Jahr um einen Punkt auf 438 Prozent. Das

Mehr