Politik

Tausende bei Großdemonstration zur Halbzeit der Klimakonferenz in Brasilien

  • AFP - 15. November 2025, 14:41 Uhr
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Aktivistinnen beim Protestzug in Belém
Bild: AFP

Zur Halbzeit der UN-Klimakonferenz in Brasilien sind tausende Klimaschützer und Indigene in der Konferenzstadt Belém auf die Straße gegangen. Mit einer riesigen aufblasbaren Weltkugel und viel Musik zogen sie durch das Stadtzentrum der Amazonas-Metropole.

Zur Halbzeit der UN-Klimakonferenz in Brasilien sind tausende Klimaschützer und Indigene in der Konferenzstadt Belém auf die Straße gegangen. Mit einer riesigen aufblasbaren Weltkugel und viel Musik zogen die Menschen am Samstag durch das Stadtzentrum der Amazonas-Metropole. Die Organisatoren hatten dazu aufgerufen, beim "Großen Marsch der Völker" für "echte Lösungen" zum Stopp der vom Menschen verursachten Erderwärmung und für Entschädigungen für erlittene Klimaschäden zu demonstrieren.

Die Zerstörung des Amazonas-Regenwalds komme einem "Massaker" gleich, sagte der 50-jährige Benedito Huni Kuin vom indigenen Volk der Huni Kuin bei der Demonstration. Er sei aus seiner Heimat im Westen Brasilien nach Belém im Nordosten gekommen, um bei der Klimakonferenz "unseren Stimmen aus dem Amazonasgebiet Gehör zu verschaffen und Ergebnisse zu fordern", sagte er.

Der 4,5 Kilometer lange Protestzug sollte auch in der Nähe des Konferenzgeländes Halt machen, das am Samstag mit Stacheldrahtabsperrungen abgeriegelt war und von Soldaten bewacht wurde.

Am Freitag hatten Indigene friedlich den Haupteingang des Konferenzgeländes blockiert, um für den Schutz des Amazonas-Regenwalds zu demonstrieren. COP30-Präsident André Corrêa do Lago hörte sich die Forderungen der Frauen und Männer an, die traditionelle Kleidung, Tätowierungen sowie Blumen- und Federschmuck trugen, und sagte ihnen zu, diese berücksichtigen zu wollen.

Am Dienstagabend hatten sich andere protestierende Indigene gewaltsam Zutritt zum Eingangsbereich der sogenannten Blauen Zone verschafft. Dabei kam es zu Zusammenstößen mit Sicherheitskräften.

Zum ersten Mal seit der COP26 im schottischen Glasgow 2021 sind bei der COP30 in Belém wieder größere Proteste möglich. Bei den drei vorherigen Klimakonferenzen in Ägypten, den Vereinigten Arabischen Emiraten und Aserbaidschan konnten Aktivisten wegen drohender Repressionen nur innerhalb des Konferenzgeländes demonstrieren, das von der UNO verwaltet und bewacht wird.

Für die zweite Verhandlungswoche der COP30 sollten am Wochenende die Minister zahlreicher Länder in Belém eintreffen, darunter Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD).

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