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Dutzende Tote und 400.000 Evakuierte: Taifun "Kalmaegi" wütet auf den Philippinen

  • AFP - 4. November 2025, 13:34 Uhr
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Zerstörung durch "Kalmaegi"in Cebu City
Bild: AFP

Taifun 'Kalmaegi' hat am Dienstag die Philippinen mit voller Kraft erwischt: Es seien mindestens 26 Menschen getötet worden, teilten die Einsatzkräfte mit. Sie hatten im Vorfeld 400.000 Menschen aus gefährdeten Gebieten evakuiert.

Taifun "Kalmaegi" hat am Dienstag die Philippinen mit voller Kraft erwischt: Es seien mindestens 26 Menschen getötet worden, teilten die Einsatzkräfte mit. Sie hatten im Vorfeld 400.000 Menschen aus gefährdeten Gebieten evakuiert. Die Opferzahl drohte den Angaben zufolge weiter zu steigen, im Laufe der Woche soll "Kalmaegi" dann Vietnam erreichen. Das Land wurde bereits in den vergangenen Tagen von Rekordregenfällen heimgesucht, mindestens 40 Menschen starben.

Vor allem betroffen war auf den Philippinen die Insel Cevu, wo ganze Ortschaften überfluten wurden. In von der Nachrichtenagentur AFP verifizierten Videos war zu sehen, wie Autos, Lastwagen und sogar riesige Schiffscontainer von schlammigen Fluten mitgerissen werden. Allein auf Cebu habe es mindestens 21 Todesopfer gegeben, sagte Zivilschutz-Vizechef Rafaelito Alejandro. "Nach unseren Informationen sind die meisten ertrunken.", sagte er.

Damit stieg die Todeszahl auf den gesamten Philippinen auf mindestens 26. Die Behörden gingen davon aus, dass es noch weitere Opfer geben werde. "Die Lage in Cebu ist wirklich beispiellos", schrieb Provinzgouverneurin Pamela Baricuatro am Dienstag auf Facebook. "Wir hatten erwartet, dass der Wind die größte Gefahr sein würde, aber das Wasser ist es, was unsere Bevölkerung wirklich gefährdet." Die Überschwemmungen seien "einfach verheerend".

"Ich lebe seit 28 Jahren hier. Und das ist mit Abstand der schlimmste Sturm, den wir je erlebt haben", sagte Don del Rosario, der in Cebu City in ein oberes Stockwerk geflüchtet war. "Das Wasser stieg so schnell. Um 4.00 Uhr morgens war es bereits außer Kontrolle - die Leute kamen nicht mehr aus ihren Häusern heraus."

"Kalmaegi" zog mit Windgeschwindigkeiten von 130 Kilometern pro Stunde übers Land, teilweise wurden Böen von bis zu 180 Kilometern gemessen. Bereits in den 24 Stunden vor dem Auftreffen auf Land von "Kalmaegi" waren in der Region um die Provinzhauptstadt Cebu City laut dem staatlichen Wetterdienst 183 Liter Regen pro Quadratmeter gefallen. Dies seien bereits deutlich mehr als der monatliche Durchschnitt von 131 Litern gewesen.

Auch andere Inseln der Philippinen waren betroffen. Auf der Insel Mindanao stürzte am Dienstag ein Militärhubschrauber ab, der bei Rettungsmaßnahmen helfen sollte. Über mögliche Todesopfer dabei machte die Armee keine Angaben. 

Am Dienstagabend (Ortszeit) zog der Taifun westwärts durch die Visayas-Inselkette. Am Donnerstag wird er in Vietnam erwartet, das bereits in den vergangenen Tagen von Rekordregenfällen und Überschwemmungen heimgesucht wurde. Dabei wurden mindestens 40 Menschen getötet, wie die Katastrophenschutzbehörde am Dienstag mitteilte. 

Die Todesfälle ereigneten sich den Angaben zufolge in den zentralen Küstenregionen, die Ende Oktober von starkem Regen überschwemmt worden waren: Binnen 24 Stunden stieg das Wasser auf 1,70 Meter. Flüsse traten über die Ufer, durch Straßen rauschte das Wasser und auch zahlreiche historische Bauwerke wurden überschwemmt.

Manche Hochwassergebiete waren am Dienstag immer noch von der Außenwelt abgeschnitten. Nach Angaben der Katastrophenschutzbehörde standen noch fast 80.000 Häuser unter Wasser. Mehr als 10.000 Hektar Ackerland wurden überflutet und mehr als 68.000 Nutztiere getötet.

In Vietnam gibt es ebenso wie auf den Philippinen in der Regenzeit zwischen Juni und November oft Unwetter. Durch den menschengemachten Klimawandel werden extreme Wetterereignisse aber häufiger und heftiger. Bisher wurde Vietnam im Jahr durchschnittlich von zehn Taifunen und anderen tropischen Wirbelstürmen getroffen - der nun am Donnerstag drohende "Kalmaegi" ist schon der 13. in diesem Jahr.

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