Wirtschaft

Industriestrompreis könnte 4,5 Milliarden Euro kosten

  • dts - 3. November 2025, 11:18 Uhr
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Stahlproduktion (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) - BERLIN. Eine Allianz um die bundeseigene "Deutsche Energieagentur" (Dena) hat ein Konzept für den von der Bundesregierung geplanten Industriestrompreis erstellt. In dem Dokument, über welches das "Handelsblatt" (Dienstagausgabe) berichtet, schlägt die Dena gemeinsam mit den Denkfabriken Epico Klima-Innovation und Agora Energiewende vor, energieintensive Betriebe so zu subventionieren, dass sie auf einen Industriestrompreis von fünf Cent je Kilowattstunde kommen. Gelten solle dieser Preis für die Hälfte des individuellen Stromverbrauchs der Unternehmen.

Für den Empfängerkreis solle die "Kuebll-Liste" der EU genutzt werden, die Unternehmen mit hohem Strombedarf und im internationalen Wettbewerb führt. In Deutschland sind das rund 2.000 Unternehmen mit einem jährlichen Gesamtverbrauch von rund 100 Terawattstunden. Dena, Epico und Agora rechnen vor, dass der Industriestrompreis in diesem Fall für den Bund Kosten in Höhe von 1,5 Milliarden Euro verursachen würde. Nach EU-Beihilferecht darf der Industriestrompreis nur für drei Jahre gelten, die Gesamtkosten lägen damit bei 4,5 Milliarden Euro.

Laut Dena, Epico und Agora würden mittelfristig nur wettbewerbsfähige Industriestrompreise möglich sein, wenn zeitgleich strukturelle Verbesserungen durchgeführt würden. "Der Industriestrompreis wirkt wie ein Schmerzmittel", sagte Epico-Gründer Bernd Weber der Zeitung: "Er heilt aber nicht die Ursachen für die Abwanderung von Investitionen." Weitere Vorschläge in dem Konzeptpapier sind deshalb eine Stärkung von Direktverträgen zwischen Unternehmen und Erneuerbaren-Betreibern ("PPA"), etwa durch Investitionsgarantien, und eine Beibehaltung der Ausbaugeschwindigkeit der Erneuerbaren.

Bundeswirtschaftsministerin Katherina Reiche (CDU) kündigte am Montag den Start des Industriestrompreises zum 1. Januar 2026 an. Man sei bei den Verhandlungen "in den letzten Zügen", hieß es.

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