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Drohnenabwehr: Generalinspekteur will möglichst keinen Abschuss

  • dts - 3. November 2025
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Anti-Drohnen-Rakete (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Der Generalinspekteur der Bundeswehr, Carsten Breuer, will auf den Abschuss von Drohnen, die in den deutschen Luftraum eindringen, möglichst verzichten.

"Es geht darum, den Nutzen der Drohnen für den Gegner zu begrenzen und gleichzeitig unsere eigene Handlungsfähigkeit zu sichern", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Das kann man zwar erreichen, indem man Drohnen abschießt - aber dabei entsteht ein Problem: Die getroffene Drohne stürzt ab, und auch die verschossene Munition fällt irgendwo zu Boden." Im Umfeld von Städten könne so größerer Schaden entstehen.

Die Bundeswehr setze deswegen auf andere Techniken, so Breuer: "Etwa indem wir Drohnen elektronisch von ihrer Flugbahn abbringen, sie übernehmen oder mit einem Netz einfangen. Das geht ohne Kollateralschäden am Boden, und auch hierfür haben wir in den letzten Monaten unsere Fähigkeiten verstärkt ausgebaut", sagte er dem RND.

Breuer unterstrich mit Blick auf die von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) gewünschte Amtshilfe bei der Drohnenabwehr zudem, dass diese wegen prinzipiell unterschiedlicher Aufgaben Grenzen habe. "Wenn eine zivile Behörde über bestimmte Fähigkeiten nicht verfügt, kann sie die Unterstützung der Bundeswehr anfordern. Hier unterstützen wir, wenn wir die Kapazitäten und Fähigkeiten haben. Klar ist zugleich, dass die Zuständigkeiten klar geregelt sind und die Innenbehörden die innere Sicherheit verantworten. Wir bereiten uns primär gegen eine militärische Bedrohung von außen vor, und wir begegnen ihr mit militärischen Fähigkeiten." Und: "100-prozentige Sicherheit kann es nicht geben".

Offenkundig sei, dass es "eine Zunahme von hybriden Angriffen" gebe, so der Generalinspekteur. "Dazu zählen Cyberangriffe, Sabotageakte und auch Luftraumverletzungen, etwa durch Drohnen über Industrieanlagen oder Kasernen. Das ist nicht mehr ganz Frieden. Aber es ist auch kein offener Krieg. Krieg zeigt sich heute in verschiedenen Formen. Russland begreift Krieg als Kontinuum und denkt nicht in den Kategorien von Frieden, Krise und Krieg, wie wir dies machen. Diese hybriden Angriffe sind Teil dieses Kontinuums." Er habe in seinen 40 Jahren als Soldat jedenfalls "noch keine Lage erlebt, die so gefährlich war wie die aktuelle Bedrohung durch Russland".

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