Wirtschaft

Menschen mit Einwanderungsgeschichte stark in Mangelberufen vertreten

  • AFP - 22. Oktober 2025, 10:29 Uhr
Bild vergrößern: Menschen mit Einwanderungsgeschichte stark in Mangelberufen vertreten
Pflegehelferin bei der Arbeit in Dortmund
Bild: AFP

Ob Produktion, Gastronomie oder Pflege - Menschen mit Einwanderungsgeschichte sind in vielen Engpassberufen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes 'überdurchschnittlich stark' vertreten.

Ob Produktion, Gastronomie oder Pflege - Menschen mit Einwanderungsgeschichte sind in vielen Engpassberufen nach Angaben des Statistischen Bundesamtes überdurchschnittlich stark vertreten. So hatten 60 Prozent der Beschäftigten in der Schweiß- und Verbindungstechnik im Jahr 2024 eine Einwanderungsgeschichte. In der Lebensmittelherstellung sowie bei Köchinnen und Köchen traf dies mit jeweils 54 Prozent zu, wie das Statistikamt am Mittwoch mitteilte.

Zu Menschen mit Einwanderungsgeschichte zählt die Statistik diejenigen, die entweder selbst seit dem Jahr 1950 nach Deutschland eingewandert sind oder beide Elternteile. In der Gesamtwirtschaft hatte demnach 2024 gut ein Viertel (26 Prozent) aller abhängig Beschäftigten eine Einwanderungsgeschichte.

Deutlich über diesem Schnitt war laut Bundesamt im vergangenen Jahr der Anteil im Gerüstbau (48 Prozent), bei Fahrerinnen und Fahrern von Bussen und Straßenbahnen (47 Prozent), in der Fleischverarbeitung (46 Prozent) sowie unter Servicekräften in der Gastronomie (45 Prozent) und bei Beschäftigten in der Altenpflege (33 Prozent). 

Im Gegensatz dazu sind Menschen mit Einwanderungsgeschichte in anderen Berufen dem Bundesamt zufolge "stark unterrepräsentiert". Dies trifft demnach etwa auf den Polizeivollzugsdienst zu (sieben Prozent) und Berufe in der öffentlichen Verwaltung sowie in der Sozialverwaltung und -versicherung (je neun Prozent). Auch an Grund- und weiterführenden Schulen oder in der Steuerverwaltung sind Berufstätige mit Einwanderungsgeschichte unterdurchschnittlich vertreten.

Das Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Institut (WSI) der Hans-Böckler-Stiftung wertete die Zahlen des Bundesamtes als Beleg dafür, wie wichtig Einwanderung und Integration für die Gesellschaft seien. Menschen mit Einwanderungsgeschichte "halten unsere Wirtschaft und damit unser Land am Laufen", erklärte die WSI-Referatsleiterin für Aus- und Weiterbildungsforschung, Magdalena Polloczek. Zugleich seien insbesondere Berufe als Lehrkräfte, in der öffentlichen Verwaltung, bei der Polizei oder in der Sozialverwaltung "offensichtlich weniger gut zugänglich für Menschen mit Einwanderungsgeschichte". Hier gebe es großen Aufholbedarf. 

Weitere Meldungen

Trump erklärt Handelsverhandlungen mit Kanada für beendet

Washington (dts Nachrichtenagentur) - US-Präsident Donald Trump hat angekündigt, "alle Handelsverhandlungen" mit Kanada zu beenden. Grund dafür seien jüngste Fernsehwerbungen

Mehr
Stadtwerke fürchten Verzögerung der Wärmewende

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Stadtwerke warnen angesichts fehlender Planungssicherheit vor einer Verzögerung der bis 2045 zu vollendenden Wärmewende und fordern die

Mehr
EU-Mitgliedstaaten wollen mehr Flexibilität beim Klimaschutz

Brüssel (dts Nachrichtenagentur) - Auf dem EU-Gipfel in Brüssel haben die Staats- und Regierungschefs am Donnerstag die EU-Kommission zu einer Überarbeitung mehrerer

Mehr

Top Meldungen

Studie: Kommunen geben 38 Prozent ihres Budgets für Soziales aus

Köln (dts Nachrichtenagentur) - Die Kommunen in Deutschland geben heute fast 38 Prozent ihres Budgets für Soziales aus. Vor drei Jahrzehnten lag der Anteil dagegen erst bei 25

Mehr
Bundesregierung verschiebt Senkung der Luftverkehrssteuer

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die Bundesregierung hat die für die Luftfahrtbranche in Aussicht gestellten Entlastungen verschoben. "Im Bundeshaushalt 2026 bestehen noch keine

Mehr
SPD-Fraktion hält an der Unterstützung für UNRWA fest

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die SPD hält an der Unterstützung für das Hilfswerk der Vereinten Nationen für Palästina-Flüchtlinge im Nahen Osten (UNRWA) fest. "Wer

Mehr