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Prozessbeginn nach grausamem Mord an zwölfjähriger Lola in Paris

  • AFP - 17. Oktober 2025, 12:21 Uhr
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Gedenken an die getötete Zwölfjährige
Bild: AFP

Drei Jahre nach der grausamen Ermordung der zwölf Jahre alten Lola in Paris hat am Freitag der Prozess gegen die mutmaßliche Täterin begonnen. Die heute 27 Jahre alte Frau steht im Verdacht, das Mädchen gefoltert und sexuell missbraucht zu haben.

Drei Jahre nach der grausamen Ermordung der zwölf Jahre alten Lola in Paris hat am Freitag der Prozess gegen die mutmaßliche Täterin begonnen. Die heute 27 Jahre alte Frau, die als psychisch labil beschrieben wird und zeitweise obdachlos war, steht im Verdacht, das Mädchen gefoltert, sexuell missbraucht und getötet zu haben. Ihre möglichen Motive sind unklar. Der Fall hatte großes Aufsehen erregt. 

Rechtsextreme Politiker hatten den Fall genutzt, um eine Debatte über Abschiebungen anzustoßen, da die Tatverdächtige aus Algerien stammt und eine Ausreiseaufforderung ignoriert hatte. Lolas Familie hatte dazu aufgerufen, die Tat nicht politisch auszuschlachten und deren Namen nicht für Veranstaltungen zu nutzen.  

Angehörige des Mädchens trugen im Gerichtssaal T-Shirts mit dem Porträt des blonden Mädchens und den Worten "Du warst die Sonne unseres Lebens". Eine Frau brach in Tränen aus, als die Angeklagte hereingeführt wurde. 

Bewohner eines zehnstöckigen Wohnblocks im Pariser Norden hatten bemerkt, wie Angeklagte an einem Nachmittag im Oktober 2022 mehrere Koffer und eine schwere Plastikbox in die Eingangshalle schleppte. Etwa anderthalb Stunden vorher war sie auf Aufnahmen der Überwachungskamera zu sehen, wie sie das Mädchen ansprach, dessen Eltern als Hausmeister des Gebäudes arbeiten. 

Nach Erkenntnissen der Ermittler spielten sich in der Zwischenzeit grausige Dinge ab. Die Verdächtige nahm das Mädchen demnach mit in die Wohnung ihrer Schwester, vergewaltigte sie, verletzte sie mit einem Cutter und erstickte sie mit Klebeband. Die Leiche steckte sie in eine große Plastikbox. 

Am Tag nach der Tat wurde die Frau festgenommen. Im Verhör zeigte sie sich ungerührt vom Tod des Mädchens. Sie sei wütend auf deren Mutter gewesen, die ihr keinen Badge für die Nutzung des Aufzugs hatte geben wollen, sagte sie aus. Einige Tage vor der Tat hatte die Verdächtige im Internet nach satanischen Praktiken gesucht. 

Nach Aussagen von Experten leidet sie nicht unter einer psychischen Krankheit. Sie war in Algerien bei Verwandten aufgewachsen und legal nach Frankreich eingereist. Da ihr Visa abgelaufen war, hatte sie eine Ausreiseaufforderung erhalten. Zuletzt hatte sie weder einen festen Wohnsitz noch eine Arbeit und konsumierte regelmäßig Haschisch. 

Der Prozess dauert bis Freitag kommender Woche. Im Fall einer Verurteilung droht der Angeklagten eine lebenslange Haftstrafe. 

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