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US-Verteidigungsminister: Erneut vier Tote bei Angriff auf Boot mit "Narko-Terroristen"

  • AFP - 3. Oktober 2025, 20:34 Uhr
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US-Verteidigungsminister Hegseth
Bild: AFP

Die USA haben vor der Küste von Venezuela erneut ein Boot mutmaßlicher Drogenschmuggler angegriffen. Dabei wurde nach Angaben von US-Verteidigungsminister Pete Hegseth vier Menschen getötet.

Die USA haben vor der Küste von Venezuela erneut ein Boot mutmaßlicher Drogenschmuggler angegriffen und nach Angaben des Pentagon vier Menschen getötet. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth schrieb am Freitag im Onlinedienst X: "Vier männliche Narko-Terroristen an Bord des Schiffes wurden bei dem Angriff getötet, und keine US-Kräfte wurden verletzt." Das Boot habe "erhebliche Mengen an Rauschgift" transportiert, um US-Bürger zu "vergiften".

Es ist mindestens der vierte solche US-Angriff binnen eines Monats, die Zahl der Toten summiert sich damit auf mindestens 21. Zu dem neuerlichen Vorfall veröffentlichte Hegseth ein 37 Sekunden langes Video. Es zeigt ein Schnellboot im Meer, das aus der Luft getroffen wird und in Flammen aufgeht.

Der Pentagonchef betonte, der Angriff sei in internationalen Gewässern vor der Küste Venezuelas erfolgt. "Diese Angriffe werden weitergehen, bis die Attacken auf das amerikanische Volk vorbei sind!!!", schrieb Hegseth. 

US-Präsident Donald Trump schrieb in seinem Onlinedienst Truth Social, das Boot habe genug Drogen an Bord gehabt, um bis zu "50.000 Menschen zu töten". Es sei am frühen Freitagmorgen vor der Küste Venezuelas gestoppt und daran gehindert worden, in US-Gewässer einzudringen.

Trump hatte das militärische Vorgehen der USA in der Karibik zuvor als "bewaffneten Konflikt" mit Drogenkartellen eingestuft. Die Trump-Regierung hat verschiedene Kartelle zu "Terrororganisationen" erklärt. Sie wirft insbesondere Venezuela vor, den Drogenhandel gezielt gegen die USA einzusetzen. 

Der Konflikt zwischen den USA und Venezuela nimmt seit Wochen an Schärfe zu. Caracas hatte Washington am Donnerstag vorgeworfen, fünf US-Kampfjets in die Nähe der venezolanischen Küste geschickt zu haben. Die US-Regierung hatte zehn Kampfflugzeuge vom Typ F-35 in dem US-Außengebiet Puerto Rico stationiert, das eine Invasion durch Venezuela befürchtet. 

Der linksnationalistische Präsident von Venezuela, Nicolás Maduro, warnt seinerseits vor einer US-Invasion. Er wirft den USA bereits länger vor, ihn stürzen zu wollen. Trump nehme den Drogenhandel als Vorwand, um sich das Land mit seinen reichen Ölreserven einzuverleiben, warnte er.

Trump wirft Maduro vor, Drogenbanden zu kontrollieren. Die USA hatten die in Venezuela gegründete Gruppe Tren de Aragua und andere Banden nach Trumps Amtsantritt im Januar als "Terrororganisationen" eingestuft. 

Das Verhältnis zwischen den USA und Venezuela ist schon seit Längerem angespannt. Wie viele weitere Länder erkennen auch die USA die venezolanische Präsidentschaftswahl von 2024 nicht an, nach der sich Maduro zum Sieger erklärt hatte.

Maduro wiederum bezeichnet die militärischen Drohgebärden der USA als "größte Bedrohung" für Lateinamerika seit hundert Jahren. Er hat hunderttausende Soldaten mobilisiert sowie Millionen von Reservisten. "Wenn Venezuela angegriffen würde, würde es sofort in einen bewaffneten Kampf eintreten", betonte Maduro.

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