Politik

Innenminister Dobrindt mit neuem Vorstoß für Rückkehrzentren

  • AFP - 2. Oktober 2025, 02:20 Uhr
Bild vergrößern: Innenminister Dobrindt mit neuem Vorstoß für Rückkehrzentren
Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU)
Bild: AFP

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) startet einen neuen Vorstoß für Rückkehrzentren in der Nähe der Herkunftsländer von Flüchtlingen. 'Wir wollen beim Vorhaben der return hubs vorankommen', sagte Dobrindt.

Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) startet einen neuen Vorstoß für Rückkehrzentren in der Nähe der Herkunftsländer von Flüchtlingen. "Wir wollen beim Vorhaben der return hubs vorankommen", sagte Dobrindt dem "Münchner Merkur" (Donnerstagsausgabe) mit Blick auf ein geplantes Treffen zum Thema Migration am Samstag in München.

Dabei handele es sich um "Rückkehrzentren, die möglichst nah an den Herkunftsländern liegen", fuhr der CSU-Politiker fort. "Diese Zentren sollen abgelehnte Asylbewerber aus Europa aufnehmen, die nicht in ihre Heimatländer zurückgeführt werden können." Darüber werde in Europa derzeit diskutiert, sagte Dobrindt.

"Wir wollen von der EU die rechtlichen Möglichkeiten zu solchen Zentren. Gleichzeitig wissen wir, dass wir uns nicht darauf verlassen können, dass die EU diese return hubs aufbaut", sagte der Bundesinnenminister. Sein Plan sei "eine vernetzte Zusammenarbeit von einzelnen Mitgliedstaaten, die das umsetzen". Wo genau, sei noch nicht vereinbart worden.

Dobrindt kündigte an, sich weiter für Rückführungen nach Syrien und Afghanistan einzusetzen. Er sei auch selbst zu persönlichen Gesprächen in Damaskus bereit. Dobrindt sprach nicht nur von Straftätern, die abgeschoben werden sollen. "Der Maßstab wird sein: Wer sich integriert hat, wer arbeitet, der hat eine Chance, in Deutschland zu bleiben. Für alle anderen wollen wir die Ausreisepflicht durchsetzen."

Gleichzeitig kündigte Dobrindt an, die Arbeitsverbote auch für Asylbewerber umfangreich zu lockern. "Ich ändere gerade die gesetzliche Grundlage", sagte er der Zeitung. "Auch wenn jemand noch im Asylverfahren ist, soll er nach drei Monaten arbeiten dürfen. Denn so zeigt sich schnell, wer an der Arbeitswelt teilnehmen und sich in unserer Gesellschaft integrieren will – oder wer nur ins soziale Sicherungssystem einreisen will."

Dobrindt trifft am Samstag in München eine Reihe von europäischen Amtskollegen zu einem Migrationsgipfel. Beim sogenannten Munich Migration Meeting in der bayerischen Landeshauptstadt sollen unter anderem die Innenminister Frankreichs, Bruno Retailleau, und Italiens, Matteo Piantedosi, dabei sein, teilte das Bundesinnenministerium mit. Auch EU-Innenkommissar Magnus Brunner wird erwartet.

Weitere Meldungen

Mehr als 40 Länder Europas treffen sich zu Gipfel in Kopenhagen

In der dänischen Hauptstadt Kopenhagen kommen am Donnerstag die Staats- und Regierungschefs aus bis zu 47 europäischen Ländern zusammen (10.00 Uhr). Beim Gipfel der

Mehr
Dreitägige Feierlichkeiten zu Tag der Deutschen Einheit beginnen in Saarbrücken

In Saarbrücken beginnen am Donnerstag (15.30 Uhr) die dreitägigen Feierlichkeiten zum diesjährigen Tag der Deutschen Einheit. Auf mehreren Bühnen finden zum 35. Jahrestag der

Mehr
Dritter landesweiter Protesttag in Frankreich: 160 Demonstrationen angemeldet

In Frankreich wollen am Donnerstag erneut zahlreiche Menschen auf die Straßen gehen, um gegen die von Präsident Emmanuel Macron betriebene Wirtschaftspolitik zu protestieren.

Mehr

Top Meldungen

Cleveland-Fed warnt vor zu schnellen Zinssenkungen in den USA

Ohio (dts Nachrichtenagentur) - Beth Hammack, die Präsidentin der Federal Reserve Bank of Cleveland, mahnt vor zu schnellen Zinssenkungen in den USA. "Ich habe die Sorge, dass

Mehr
Macron verteidigt Frankreichs Wirtschaftskraft

Kopenhagen (dts Nachrichtenagentur) - Frankreichs Präsident Emmanuel Macron hat den Eindruck zurückgewiesen, sein Land stehe finanziell am Abgrund. "Frankreich ist ein solides

Mehr
Ausbau der Wasserstoff-Infrastruktur bald "im überragenden öffentlichen Interesse"

Die Bundesregierung will bei der Wasserstoff-Infrastruktur aufs Tempo drücken. Das Kabinett in Berlin brachte am Mittwoch ein Gesetz auf den Weg, demzufolge der Ausbau als im

Mehr