Brennpunkte

Prien: Bund muss sich auf mögliche Rückkehr von Zivildienst vorbereiten

  • AFP - 28. September 2025, 10:52 Uhr
Bild vergrößern: Prien: Bund muss sich auf mögliche Rückkehr von Zivildienst vorbereiten
Familienministerin Prien
Bild: AFP

Das für Wehrdienstverweigerer zuständige Bundesfamilienministerium hat Vorkehrungen für eine Rückkehr des Zivildienstes im Fall der Wiedereinsetzung der Wehrpflicht gefordert.

Das für Wehrdienstverweigerer zuständige Bundesfamilienministerium hat Vorkehrungen für eine Rückkehr des Zivildienstes im Fall der Wiedereinsetzung der Wehrpflicht gefordert. Bundesfamilienministerin Karin Prien (CDU) sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, "wir müssen schon jetzt Vorkehrungen treffen - schon jetzt steigt die Zahl derjenigen signifikant, die den Wehrdienst verweigern, obwohl sie noch gar nicht gemustert oder eingezogen werden". Diese Menschen sollten eine Antwort von der Verwaltung erhalten.

Zuständig für Wehrdienstverweigerer ist das heutige Bundesamt für Familie und zivilgesellschaftliche Aufgaben (BAFzA), in dem das frühere Bundesamt für den Zivildienst aufging. Laut Prien hatte das Bundesamt für den Zivildienst in der Zeit der Wehrpflicht 600 Mitarbeitende. "Es gibt noch die Reststruktur in der Behörde, weil es im Laufe der Jahre immer Fälle von Wehrdienstverweigerung gab. Denn die Wehrpflicht ist ja nur ausgesetzt, aber nicht abgeschafft." 

Zur genauen aktuellen Zahl der Mitarbeitenden in der Behörde machte Prien keine Angaben. Auch nicht dazu, in welcher Größenordnung aufgestockt werden müsse. Die Ministerin sagte aber, dass die Arbeit dort zunehme und die Regierung darauf reagieren müsse.

"Die Zahl der Kriegsdienstverweigerer war lange sehr, sehr gering", sagte Prien dem RND. In den vergangenen Monaten habe die Zahl der Anträge auf Kriegsdienstverweigerung aber deutlich zugenommen. Allein in der ersten Jahreshälfte seien es mehr als 1500 gewesen.

Die Wehrpflicht war in Deutschland im Jahr 2011 ausgesetzt worden, was in der Praxis einer Abschaffung von Wehr- und Zivildienst gleichkam. Anstelle des Zivildienstes wurde der Bundesfreiwilligendienst eingeführt.

Im August hatte das Bundeskabinett das neue Wehrdienst-Modell von Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) verabschiedet. Dieses setzt zunächst auf Freiwilligkeit. Eine Wiedereinsetzung der Wehrpflicht ist vorerst nicht vorgesehen. Pistorius zufolge ist dafür aber die Voraussetzung, dass die anvisierte personelle Stärkung der Bundeswehr gelingt - andernfalls brauche es wieder eine verpflichtende Heranziehung.

Weitere Meldungen

Wadephul: Kooperation zwischen arabischen und EU-Ländern für Gelingen von Trumps Friedensplan

Bundesaußenminister Johann Wadephul (CDU) will mit Gesprächen in Katar und Kuwait dazu beitragen, durch eine Zusammenarbeit zwischen arabischen und EU-Staaten den

Mehr
Schuleinsturz in Indonesien: Mittlerweile 37 Tote geborgen - noch 26 Vermisste

Nach dem Einsturz einer Koranschule in Indonesien ist die Zahl der Toten auf 37 gestiegen. Bis Sonntagfrüh seien 141 Menschen aus den Trümmern geborgen worden, darunter 37

Mehr
Trump setzt Nationalgarde in Chicago ein - Einsatz in Portland vorerst untersagt

Trotz Kritik und juristischer Einwände flankiert US-Präsident Donald Trump seine rigide Migrationspolitik weiterhin mit dem Einsatz der Nationalgarde in von den Demokraten

Mehr

Top Meldungen

Klingbeil und Bas stellen Strategie für Stahlindustrie vor

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Die SPD-Vorsitzenden Lars Klingbeil und Bärbel Bas dringen auf eine Bevorzugung von deutschem und europäischem Stahl bei öffentlichen

Mehr
Eventim spricht sich für Kultur-Sozialtickets aus

München (dts Nachrichtenagentur) - Der Vorstandsvorsitzende von CTS Eventim, Klaus-Peter Schulenberg, hat sich für Sozialtickets für Kulturveranstaltungen starkgemacht. "Wenn

Mehr
Mehr Kindergeld-Überweisungen ins Ausland

Nürnberg (dts Nachrichtenagentur) - Die Familienkassen in Deutschland zahlen immer mehr Kindergeld ins Ausland. Das berichtet die "Bild" (Samstagausgabe) unter Berufung auf neue

Mehr