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Auswärtiges Amt: 472 IS-Rückkehrer leben wieder in Deutschland

  • dts - 28. September 2025, 08:33 Uhr
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Auswärtiges Amt (Archiv), via dts Nachrichtenagentur

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Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Auf dem Höhepunkt des sogenannten "Islamischen Staats" (IS) schlossen sich Tausende Europäer in Syrien und dem Irak der Terrororganisation an.

Mittlerweile leben 472 Rückkehrer wieder in Deutschland. Das teilte das Auswärtige Amt (AA) in der Antwort auf eine Anfrage der Linken-Abgeordneten Cansu Özdemir mit, über die die "Welt am Sonntag" berichtet.

Das AA weist darauf hin, dass manche Rückkehrer wiederholt nach Syrien gereist sind und deshalb in der Auflistung mehrfach vorkommen. Insgesamt hat die Bundesregierung Erkenntnisse zu rund 1.150 deutschen Islamisten, die seit 2011 in Richtung Syrien oder Irak gereist sind und sich mit hoher Wahrscheinlichkeit dort aufhielten beziehungsweise noch aufhalten.

Laut Özdemir, außenpolitische Sprecherin der Linksfraktion, sind "noch immer Hunderte Dschihadisten in Syrien und Irak, weshalb wir die Lage weiterhin genau beobachten müssen". Die "Normalisierung" islamistischer Regierungen durch die deutsche Bundesregierung, etwa in Syrien, bleibe "besorgniserregend".

Bei rund 65 Prozent der ausgereisten Islamisten gehen die Behörden davon aus, dass sie an Kampfhandlungen teilnahmen. Am Ende gerieten viele mit ihren Angehörigen in kurdische Gefangenschaft. Lange gab es Streit darüber, ob ihre Herkunftsstaaten sie aus Lagern, in denen sie interniert wurden, wieder aufnehmen sollten. Das AA erklärt: "Die Bundesregierung hat seit 2019 28 deutsche Frauen sowie deren Kinder aus Nordostsyrien konsularisch repatriiert." Darunter sind 74 minderjährige Kinder und ein Heranwachsender.

Dazu nahm die Bundesregierung elf unbegleitete Minderjährige auf, Halb- beziehungsweise Vollwaisen ums Leben gekommener IS-Anhänger. Zudem koordinierte das BKA den Angaben zufolge die Rückkehr von zwölf Frauen und 25 Kindern: "Hierzu zählen sowohl Personen, die aus der Türkei oder Irak abgeschoben wurden, als auch Personen, die freiwillig und aus eigener Veranlassung zurückreisten."

Polizei und Verfassungsschutz kümmerten sich mit großem Aufwand um die Überwachung jedes Zurückgekehrten. "Dazu gehört stets auch ein Gesprächsangebot im Rahmen eines Deradikalisierungsprogramms", so das AA.

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