Gesundheit

Studie: Junge Menschen konsumieren deutlich mehr Cannabis als vor zehn Jahren

  • AFP - 23. September 2025, 11:30 Uhr
Bild vergrößern: Studie: Junge Menschen konsumieren deutlich mehr Cannabis als vor zehn Jahren
Joint
Bild: AFP

Junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren konsumieren zufolge deutlich mehr Cannabis als vor zehn Jahren. So gaben bei einer Befragung 31,6 Prozent der jungen Männer an, mindestens einmal innerhalb des vergangenen Jahres Cannabis konsumiert zu haben.

Junge Menschen zwischen 18 und 25 Jahren konsumieren einer Studie zufolge deutlich mehr Cannabis als vor zehn Jahren. So gaben bei einer Befragung des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit 31,6 Prozent der jungen Männer an, mindestens einmal innerhalb des vergangenen Jahres Cannabis konsumiert zu haben, wie das Institut am Dienstag in Köln mitteilte. 2015 hatte der Anteil noch bei 20,6 Prozent gelegen.

Bei jungen Frauen stieg der Anteil der Studie zufolge innerhalb von zehn Jahren von 9,7 auf 18,8 Prozent. Im Jahr 2023 gaben 26,9 Prozent der jungen Männer an, in den vergangenen zwölf Monaten Cannabis konsumiert zu haben. Bei den Frauen in dieser Altersgruppe lag der Anteil bei 19,4 Prozent.

Bei Jugendlichen zwischen zwölf und 17 Jahren verringerte sich der Konsum hingegen etwas. 2015 gaben 6,3 Prozent der Mädchen und 8,1 Prozent der Jungen an, Cannabis konsumiert zu haben. 2025 waren es 4,6 beziehungsweise 7,2 Prozent. 2023 gaben 6,1 Prozent der Mädchen und 7,4 Prozent der Jungen an, in den vergangenen zwölf Monaten mindestens einmal Cannabis konsumiert zu haben.

6,2 Prozent der Mädchen und 8,5 Prozent der Jungen gaben bei der diesjährigen Befragung zudem an, schon einmal im Leben Cannabis konsumiert zu haben. 2015 waren das noch 8,2 und 11,2 Prozent gewesen, also vor allem bei den Jungen deutlich mehr.

Anders sah es bei jungen Erwachsenen aus. Hier stieg der Anteil derer, die im Lauf ihres Lebens einmal konsumierten, deutlich an. 2015 waren es 26,6 Prozent der jungen Frauen und 41,9 Prozent der jungen Männer gewesen. In diesem Jahr lag der Anteil bei 40,6 beziehungsweise 54,5 Prozent.

"Unsere Daten zeigen, bei Jugendlichen hat sich der Konsum nicht erhöht", erklärte der kommissarische Leiter des Bundesinstituts, Johannes Nießen. "Bei jungen Erwachsenen hingegen ist der Konsum leicht angestiegen, insbesondere bei Männern zwischen 18 und 25 Jahren."

Gerade für junge Menschen sei Cannabis besonders gesundheitsschädlich, weil es unter anderem die Entwicklung des Gehirns beeinträchtigen sowie zu Konzentrations- und Gedächtnisproblemen führen könne. 10,7 Prozent der Jugendlichen und 13,2 Prozent der jungen Erwachsenen zeigten laut Untersuchung ein problematisches Konsumverhalten.

Für die repräsentative Studie wurden 7001 Jugendliche und junge Erwachsene zwischen zwölf und 25 Jahren befragt. Die Erhebung fand von April bis Juli 2025 statt. 

Die vorangegangene Studie war in der Zeit zwischen April und Juni 2023 gelaufen - also vor der teilweisen Cannabislegalisierung, die am 1. April 2024 in Kraft trat. Besitz und kontrollierter Anbau zum privaten Gebrauch sind seither mit Einschränkungen erlaubt.

Entsprechend stieg der Anteil der jungen Erwachsenen, die angaben, einfach an Cannabis zu kommen. 2023 waren noch 37,5 Prozent der jungen Männer der Meinung, es sei für sie leicht, innerhalb von 24 Stunden an die Droge zu kommen, 2025 waren es 45,8 Prozent.

Bei den Frauen stieg dieser Wert von 24,8 Prozent im Jahr 2023 auf jetzt 32,1 Prozent. Bei den Jugendlichen war der Anstieg weniger stark, nämlich von 12,0 auf 12,6 Prozent bei den Jungen und von 9,1 auf 9,5 Prozent bei den Mädchen.

Weitere Meldungen

Bayern: Erneut Mensch nach Infektion mit Bornavirus gestorben

Erneut ist in Bayern ein Mensch an einer Infektion mit dem seltenen Bornavirus gestorben. Der 57-jährige Mensch aus dem Landkreis Tirschenreuth starb im Bezirksklinikum

Mehr
Grippe-Schnelltest mit Lolli und Kaugummi: Forscher entwickeln neue Diagnostik

Grippeviren könnten künftig schneller und einfacher mit einem Lutscher oder Kaugummi nachgewiesen werden. Ein Forscherteam entwickelte ein Diagnoseverfahren für einen

Mehr
Menschliche Hautzellen erstmals in befruchtungsfähige Eizellen umgewandelt

US-Forschern ist nach eigenen Angaben erstmals die Umwandlung menschlicher Hautzellen in befruchtungsfähige Eizellen gelungen. Wie die Wissenschaftler am Dienstag in der

Mehr

Top Meldungen

Wirtschaftsweise fordern neues Modell für private Altersvorsorge

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Mitglieder des Sachverständigenrats Wirtschaft fordern die Bundesregierung auf, die Riester-Rente durch ein neues Modell der privaten

Mehr
Experten: Überspannung bei Stromausfall auf Iberischer Halbinsel war "erste ihrer Art"

Die Überspannung im Stromnetz, die zu dem massiven Stromausfall auf der Iberischen Halbinsel Ende April führte, ist nach der Meinung eines Expertengremiums die "erste ihrer Art"

Mehr
Spahn bringt Heizkostenpauschale für Bürgergeldempfänger ins Spiel

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Unionsfraktionschef Jens Spahn (CDU) hat eine Heizkostenpauschale für Bürgergeldempfänger ins Spiel gebracht. "Beim Bürgergeldbezug wird im

Mehr