Wirtschaft

Schlechte Ernte nach Dürre: Spanien sorgt sich wegen hoher Preise für Olivenöl

  • AFP - 19. September 2023, 15:26 Uhr
Bild vergrößern: Schlechte Ernte nach Dürre: Spanien sorgt sich wegen hoher Preise für Olivenöl
Olive am Baum
Bild: AFP

Infolge einer schweren Dürre und entsprechend schlechter Olivenernte sind die Preise für Olivenöle in Spanien stark gestiegen. Verbraucherschützer und die Regierung in Madrid sorgen sich nun um die Versorgung der spanischen Verbraucher mit diesem Grundnahrungsmittel. Wirtschaftsministerin Nadia Calviño rief alle beteiligten Wirtschaftsakteure zu einer gemeinsamen Anstrengung auf, um die Preise im Griff zu halten.

Infolge einer schweren Dürre und entsprechend schlechter Olivenernte sind die Preise für Olivenöl in Spanien stark gestiegen. Verbraucherschützer und die Regierung in Madrid sorgen sich nun um die Versorgung der Verbraucher mit diesem Grundnahrungsmittel. Wirtschaftsministerin Nadia Calviño rief am Montag alle beteiligten Wirtschaftsakteure zu einer gemeinsamen Anstrengung auf, um die Preise unter Kontrolle zu halten.

Seit Jahresbeginn ist der Preis für Olivenöl nach Angaben der Verbraucherorganisation Facua um 42 Prozent gestiegen - von 6,91 Euro pro Liter im Januar auf 10,34 Euro im September. Nichts beunruhige Spaniens Familien derzeit so sehr wie dieser Preisanstieg, sagte Calviño. Olivenöl sei "die Grundlage der spanischen Küche".

Die Verbraucherorganisation OCU warnte vor Preisspekulationen. Im Nachbarland Portugal koste das Olivenöl derzeit 27 Prozent weniger. Auch in Frankreich liegen die Preise demnach 16 Prozent unter denen in spanischen Supermärkten. Das spanische Landwirtschaftsministerium müsse die Produktionskette kontrollieren und "sicherstellen, dass kein Missbrauch stattfindet".

Vergangene Woche hatte Wirtschaftsministerin Calviño noch versichert, dass sie keine Kenntnis von missbräuchlichen Praktiken des Sektors habe. Der Preisanstieg sei auf ein Ungleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage zurückführen. In Spanien liegt der pro-Kopf-Verbrauch von Olivenöl weit über dem seiner Nachbarn.

Zugleich ist Spanien der größte Olivenproduzent weltweit. Die Ernte in der Saison 2022/2023 war nach einer extremen Dürre jedoch mit 673.000 Tonnen halb so groß ausgefallen wie der Durchschnitt der vorherigen Jahre. Landwirtschaftsminister Luis Planas geht für die Saison 2023/2024 von einer Besserung aus. Die Schwelle von einer Million Tonnen werde voraussichtlich jedoch erneut nicht erreicht.

Weitere Meldungen

Kabinett erlaubt erneut Betrieb alter Kohlemeiler bei Gasknappheit im Winter

Sollte es im anstehenden Winter zu Problemen bei der Versorgung mit Erdgas kommen, könnten alte Kohlekraftwerke wieder in Betrieb genommen werden. Das Bundeskabinett billigte am

Mehr
Bundeskabinett verabschiedet neues Klimaschutzprogramm

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - Das Bundeskabinett hat ein neues Klimaschutzprogramm verabschiedet. Damit wolle man bis zu 80 Prozent der bestehenden Klimaschutzlücke bis zum

Mehr
Länder zweifeln am Zeitplan für Krankenhausreform

Berlin (dts Nachrichtenagentur) - In den Ländern wachsen die Zweifel am Zeitplan der Krankenhausreform des Bundes. "Der Zeitplan ist doch schon gerissen", sagte die Berliner

Mehr

Top Meldungen

Studie: Stellplatzpflicht verteuert Neubauten um zehn Prozent

Köln (dts Nachrichtenagentur) - Die Stellplatzpflicht in Deutschland verteuert Neubauwohnungen mit Tiefgarage um zehn Prozent. Das geht aus einer am Mittwoch veröffentlichten

Mehr
Umfrage: Unternehmen nach Musk-Übernahme weniger auf X aktiv

Seit der Twitter-Übernahme durch Elon Musk hat die Plattform einer Umfrage zufolge für Unternehmen in Deutschland an Bedeutung verloren. 43 Prozent der Firmen, die auf der

Mehr
Pestizid Chlorpyrifos-methyl bleibt in der EU verboten

Das Pestizid Chlorpyrifos-methyl bleibt in der Europäischen Union verboten. Das Gericht der EU wies am Mittwoch die Klagen eines spanischen und eines portugiesischen Herstellers

Mehr