Wirtschaft

Private Labeling – wie es funktioniert und wie Sie geeignete Produkte finden

  • Redaktion - 12. März 2020

Durch die Digitalisierung sind so viele neue Geschäftsideen hinzugekommen, dass es manchmal schwer sein kann, den Überblick zu behalten. Allein im Bereich des E-Commerce sind einige interessante Geschäftsmodelle hinzugekommen.

Eine dieser E-Commerce-Geschäftsideen ist das Private Labeling. Übersetzt bedeutet das nichts anderes als Handelsmarken. Das Geschäftsmodell basiert darauf, dass Sie Produkte eines bestimmten Händlers kaufen und unter Ihrem eigenen Markennamen vertreiben. Private Labeling ist eigentlich ein Trend aus den USA, der vor allem bei Startups populär ist. Mittlerweile erfreut sich das Geschäftsmodell aber auch in Deutschland und anderen Ländern der Welt einer hohen Beliebtheit.

Die Popularität des Private Labeling ist nachvollziehbar. Es ist definitiv möglich, sich mit entsprechenden Produkten selbstständig zu machen und etwas aufzubauen. Zumal Amazon und andere große Verkaufsplattformen zur Verfügung stehen. Das erleichtert es ungemein, seine Waren an den Mann zu bringen. Üblich für Private Labeling ist, dass kleine Änderungen oder Verbesserungen am Produkt durchgeführt werden. Es handelt sich gewissermaßen also wirklich um ein eigenes Produkt. Dennoch sollten angehende Unternehmer beachten, dass Sie keine Markenrechte verletzen. Gerade beim Private Labeling ist dieses Risiko relativ hoch. Schauen wir uns am besten einfach an, was für Vorteile das Geschäftsmodell mit sich bringt und wie Sie überhaupt passende Produkte finden können.

Darum ist Private Labeling so populär

Es hat nicht lange gebraucht, bis Private Labeling sich auf der ganzen Welt als Geschäftsidee etabliert hat. Das hat durchaus seine Gründe. Die Popularität des Geschäftsmodells kommt schließlich nicht von ungefähr. Ein erheblicher Vorteil ist, dass Sie beim Private Labeling eine Unique Selling Proposition (USP) schaffen. Dabei handelt es sich um die Änderung oder Verbesserung, die Sie am Produkt vorgenommen haben. Die USP ist ein hervorragendes Alleinstellungsmerkmal und gegebenenfalls sogar ein Grund, um ein Patent für Ihr Produkt anzumelden. Allerdings sollten Sie das wirklich nur dann in Erwägung ziehen, wenn Sie eine wirklich gute USP ausgearbeitet haben. Andernfalls ist es der finanzielle Aufwand schlicht und einfach nicht wert.

Ein weiterer Grund Private Labeling zu betreiben, sind die verhältnismäßig geringen Kosten. Sie benötigen keineswegs ein hohes Startkapital, um in dem Bereich durchzustarten. Theoretisch können Sie bereits mit 500 bis 2000 Euro anfangen und Ihr eigenes Unternehmen gründen. Das ist wirklich nicht viel. Dieses kleine Startkapital ist für Unternehmensgründer einer der Hauptanreize, um sich mit Private Labeling etwas aufzubauen. Doch auch die gegebene Freiheit ist natürlich etwas, was zur Popularität des Geschäftsmodells beiträgt. Bei Handelsmarken haben Sie praktisch keine Einschränkungen bei der Gestaltung. Sie entscheiden selbst, wie die Produkte am Ende aussehen und auf welche Weise Sie diese vertreiben. Eine derartige Flexibilität ist im Bereich des E-Commerce nicht immer gegeben.

Wie Sie gute Produkte für Private Labeling finden

Wenngleich Marketing und andere Faktoren von Relevanz sind, spielt die Wahl der Produkte nach wie vor die wichtigste Rolle beim Private Labeling. Wenn Sie sich für die falschen Produkte entscheiden, werden Sie wahrscheinlich keinen Erfolg haben. Erst einmal sollten Sie eine Liste von potentiellen White Label Produkten erstellen. Diese zu finden, ist im Grunde gar nicht so schwer, erfordert jedoch eine umfassende Recherche. Zumal Produkte für Private Labeling in der Regel aus dem Ausland bezogen werden. Gerade Waren aus China erfreuen sich einer enormen Popularität Zum einen liegt das daran, dass die Einkaufspreise geringer sind. Zum anderen sind viele Händler dazu bereit, Private Labeling für ihre Produkte anzubieten. Eine denkbare Plattform ist beispielsweise AliExpress. Auf AliExpress finden Sie eine enorme Auswahl an potentiellen White Label Produkten. Da praktisch keine Kontrolle der Händler seitens der Plattform erfolgt, sollten Sie aber besser mit Bedacht vorgehen.

Nachdem Sie eine Liste mit potentiellen White Label Produkten erstellt haben, sollten Sie sich auf ein oder mehrere davon festlegen. Dabei gibt es unterschiedliche Kriterien, die Sie in Ihre Entscheidung einbeziehen können. Darunter das Potential für eine USP, die Konkurrenz, die Nachfrage und die Marge. Im Grunde sollten die Produkte am Ende ein grundlegendes konkurrenzfähiges Merkmal aufweisen. Konkurrenzfähige Private Labeling Produkte wären unter anderem solche, die Kunden einer ganz bestimmten Zielgruppe ansprechen, Produkte die günstiger als die Konkurrenz sind und Produkte, die sich durch ein Alleinstellungsmerkmal klar von der Konkurrenz differenzieren. Das Alleinstellungsmerkmal wäre in diesem Fall die USP. Daher sollten Sie versuchen, eine möglichst gute USP für Ihre Produkte zu finden.

Wie die USP letztendlich aussehen sollte, lässt sich pauschal nicht sagen. Sie sollten also etwas Innovationsfreude mitbringen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten, wie die USP am Ende aussehen kann. Bereits eine andere Farbe oder Größe würde prinzipiell als USP durchgehen. Besser wäre hingegen wenn Sie bestehende Fehler korrigieren, technische Features hinzufügen oder dem Produkt ein besseres Design verleihen. Doch das sind nur einige Vorschläge. Lassen Sie bei der USP Ihrer Fantasie ruhig freien Lauf. Es gibt praktisch unbegrenzte Möglichkeiten und solange Sie keine Markenrechte verletzen, brauchen Sie sich diesbezüglich wirklich nicht einschränken zu lassen. Interessiert? Dann suchen Sie am besten schon mal nach geeigneten Produkten.

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